Rente für Frauen

Frauen und Rente - informieren und handeln

Die Rente für Frauen vorausschauend mit privater Altersvorsorge sichern

Frauen erhalten häufig eine geringere Rente als Männer. Sie arbeiten mehrheitlich in schlechter bezahlten Branchen und nehmen seltener Führungspositionen mit hohen Gehältern ein. Zudem führen die Zeiten der Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen zu Ausfallzeiten.

Es ist also kein neues Phänomen, dass die Rente für Frauen oft gering ausfällt. Erfahren Sie hier, was Frauen tun können, um auch im Alter finanziell unabhängig leben zu können. 

Finanzielle Optionen für den Ruhestand ausschöpfen

Geld verdienen, Kinder erziehen, den Haushalt führen: Frauen haben stets einen vollen Stundenplan. Über Jahrzehnte hinweg erbringen sie im beruflichen und privaten Umfeld enorme Leistungen. Der Lohn dafür ist auf finanzieller Ebene spärlich. Laut Statistischem Bundesamt fiel der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen im Jahr 2022 noch um 18 Prozent niedriger aus als jener der Männer.

Das geringere Einkommen wirkt sich auch auf die gesetzliche Rente von Frauen aus. Zur Sicherung des Lebensstandards ist eine vorausschauende private Altersvorsorge unbedingt empfehlenswert. 

Fragen und Antworten zur Rente für Frauen

Wann können Frauen in Rente gehen?

Das reguläre Renteneintrittsalter garantiert volle Bezüge

Ein Anspruch auf die gesetzliche Altersrente besteht erst mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze. Das Renteneintrittsalter liegt für nach 1964 geborene erwerbstätige Frauen und Mütter bei 67 Jahren. Für die Jahrgänge zwischen 1958 und 1964 wurde das Rentenalter stufenweise bis auf 66 Jahre und 10 Monate angehoben.

Jahrgang und Renteneintritt:

  • Jahrgang 1958: 66 Jahre
  • Jahrgang 1959: 66 Jahre 2 Monate
  • Jahrgang 1960: 66 Jahre 4 Monate
  • Jahrgang 1961: 66 Jahre 6 Monate
  • Jahrgang 1962: 66 Jahre 8 Monate
  • Jahrgang 1963: 66 Jahre 10 Monate
  • ab Jahrgang 1964: 67 Jahre

Kindererziehungszeiten gelten wie eigene Einzahlungen in die Rentenkasse. Für die Anrechnung der Versicherungsdauer sind auch Phasen relevant, in denen Versicherte zum Beispiel eine Sozialleistung erhalten oder ein Familienmitglied gepflegt haben.

Für langjährig Versicherte gibt es unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, vorzeitig in Rente zu gehen - mit und ohne Abschläge. Informieren Sie sich dazu in unserem Ratgeber Rente mit 63.

Wie wirken sich Kindererziehungszeiten auf die Rente für Frauen aus?

Die Mutterrolle ist als Arbeitszeit anerkannt

Die Rente von Frauen verringert sich auch durch Verdienstausfälle während der Betreuungszeiten für Kinder. Einen Beruf können Mütter in den ersten Lebensjahren ihres Kindes oft nur eingeschränkt ausüben. Die Kindererziehung gilt jedoch als Arbeitszeit. Eltern entscheiden selbst, ob sie die Kindererziehungszeiten bei der Mutter oder dem Vater anrechnen lassen. Der Staat übernimmt die Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung. Als Berechnungsgrundlage Ihrer Rente dient für diese Zeit das Jahresgehalt eines Durchschnittsverdieners.

Kindererziehungszeiten sind bei Geburten bis einschließlich 1991 längstens für die ersten 24 Monate nach dem Geburtsmonat anerkannt. Diese Regelung zur Mütterrente gilt seit dem 1. Juli 2014. Sind Sie bereits vorher in den Ruhestand getreten, erhöht sich die Altersrente nachträglich. Denn bis zum Stichtag wurde lediglich ein Jahr angerechnet. Für Geburten vom 1. Januar 1992 an währt die Kindererziehungszeit längstens 36 Monate.

Zur Anrechnung der Mindestversicherungsdauer sind außerdem sogenannte Berücksichtigungszeiten für den Rentenanspruch wertvoll. Sie gelten für Mütter oder Väter mit anerkannten Kindererziehungszeiten. Der Anrechnungszeitraum beginnt am Tag der Geburt und endet nach spätestens zehn Jahren. Erziehen Sie mehrere Kinder gleichzeitig, endet die Berücksichtigungszeit mit dem zehnten Geburtstag des jüngsten Kindes.

Der Anspruch auf eine Regelaltersrente setzt Beitragszeiten von fünf Jahren voraus. Mit drei vor 1992 geborenen Kindern erwerben Sie beispielsweise allein aus Kindererziehungszeiten einen Rentenanspruch.

Welchen Rentenanspruch haben Frauen nach einer Scheidung?

Das Familiengericht entscheidet über den Versorgungsausgleich

Ehepaare müssen im Fall einer Scheidung die gemeinsam erarbeiteten Werte aufteilen. Dazu gehören auch die Anrechte bei der gesetzlichen Rentenversicherung. In der Regel haben Ehegatten unterschiedlich hohe Rentenanwartschaften. Wer etwa aufgrund der Kindererziehung kein Geld verdienen kann, erhält geringere Bezüge. Unterschiedliche Rentenansprüche entstehen auch durch Arbeitslosigkeit oder die Beschäftigung eines Ehepartners im öffentlichen Dienst.

Diese Unterschiede passt der Versorgungsausgleich an. Bei einer Scheidung teilt das Familiengericht die während der Ehezeit erworbenen Rentenanwartschaften automatisch zwischen den ehemaligen Partnern auf. Dazu müssen Sie keinen gesonderten Antrag stellen. Von den Ansprüchen aus dem Versorgungsausgleich profitieren die ehemaligen Eheleute erst mit Renteneintritt.

Der Versorgungsausgleich entfällt, wenn die Ehe maximal drei Jahre gehalten hat. In einem Ehevertrag oder mit entsprechenden Vereinbarungen im Scheidungsprozess können beide Parteien von sich aus auf den Versorgungsausgleich bei einer Scheidung verzichten.

Die Rente kommt zur richtigen Zeit ganz von alleine aufs Konto oder die letzten Jahre vor Rentenbeginn sind entscheidend: Immer wieder machen hartnäckige Gerüchte die Runde. Lesen Sie, was wirklich dran ist.

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Ohne Antrag gibt es keine Rente

Unabhängig vom regulären Renteneintrittsalter, einer vorgezogenen Altersrente oder Ansprüchen auf einen Versorgungsausgleich: Die gesetzliche Rente erhalten Sie nur auf Antrag. Diesen stellen Sie bei der Deutschen Rentenversicherung. Antragsformulare gibt es bei den Beratungsstellen oder den Versicherungsämtern der Städte und Gemeinden.

Rund 3 Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn bleibt dem Versicherungsträger genügend Zeit zur Bearbeitung. Mit dem Antragseingang spätestens 3 Monate nach der Erfüllung aller Voraussetzungen beginnt die Rentenzahlung noch rückwirkend zu Beginn des Ruhestands. Stellen Sie Ihren Antrag erst nach Ablauf dieser Frist, erfolgt die Auszahlung frühestens vom Antragsmonat an.


Checkliste: Diese Unterlagen benötigen Sie für den Rentenantrag

  • Als Personaldokument legen Sie den Personalausweis, Reisepass, die Geburtsurkunde oder das Stammbuch in beglaubigter Kopie vor.
  • Geben Sie Ihre Rentenversicherungsnummer, die Anschrift Ihrer derzeitigen Krankenkasse und Ihre Versichertennummer sowie die persönliche Identifikationsnummer für steuerliche Zwecke an.
  • Ihre internationale Bankkontonummer mit BIC und IBAN entnehmen Sie Ihrem Kontoauszug.
  • Beim Empfang von Sozialleistungen führen Sie Anschrift und Aktenzeichen der zahlenden Stelle wie der Krankenkasse, Agentur für Arbeit oder Berufsgenossenschaft auf.
  • Geburtsurkunden der Kinder sind für die Beiträge zur Pflegeversicherung als Rentner und die Ansprüche auf Kindererziehungszeiten bedeutsam.
  • Nachweise über Berufsausbildungen und Studienzeiten vervollständigen die Unterlagen auch dann, wenn diese bereits im Versicherungsverlauf enthalten sind.
  • Als Versicherungsunterlagen für Zeiten ohne Beitragszahlungen sind beispielsweise Belege zur Arbeitslosigkeit und Krankheit wichtig.
  • Für Beamtenzeiten legen Sie das Festsetzungsblatt der Versorgungsdienststelle vor.
  • Falls eine Person Ihres Vertrauens den Antrag für Sie stellt, benötigt diese eine Vollmacht oder Betreuungsurkunde.
Das Renteneintrittsalter für Frauen

Ein Eintrittsalter, um in Rente zu gehen, ist vom Gesetzgeber festgelegt. Die Altersgrenze für die Regelaltersrente steigt stufenweise auf 67 Jahre. Ab dem Jahrgang 1964 gilt eine Regelaltersgrenze von 67 Jahren. Doch für die Anhebung des Renteneintrittsalters für Frauen auf 67 Jahre gibt es einige Ausnahmen, auch wenn hier künftig ebenfalls höhere Eintrittsalter gelten:

  • Altersrente für besonders langjährig Versicherte mit mindestens 45 Jahren Versicherungszeit
  • Altersrente für schwerbehinderte Menschen steigt vom 63. auf das 65. Lebensjahr
  • Altersrente für langjährig unter Tage beschäftigte Bergleute, die nach dem 31. Dezember 1951 geboren sind, wird die Altersgrenze stufenweise auf das 62. Lebensjahr angehoben
  • Bei der Erwerbsminderungsrente steigt die Altersgrenze für die Rente ohne Abschläge auf das 65. Lebensjahr
  • Bei der Hinterbliebenenrente wird die Altersgrenze für eine große Witwenrente auf das 47. Lebensjahr erhöht

Erfahren Sie in unserem Ratgeber mehr zum Renteneintrittsalter.

Sie erhalten einen Überblick zum Renteneintrittsalter in Deutschland und Europa. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es zum vorzeitigen Ruhestand gibt.

Renteneintrittsalter

Rente für Frauen mit 63?

Für einen vorzeitigen Renteneintritt gelten für Frauen dieselben Bedingungen wie für Männer. Besonders langjährig Versicherte können nach 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei in Rente gehen, wenn das entsprechende Rentenalter erreicht wird. Diese umgangssprachlich "Rente mit 63" genannte Rentenart gilt auch für Frauen.

Mit Abschlägen können langjährig Versicherte nach 35 Versicherungsjahren in Rente gehen. Dann ist eine Rente mit 63 für Frauen und Männer möglich.

Informieren Sie sich in unserem Ratgeber zum Thema Rente mit 63.

Unter bestimmten Bedingungen konnten Rentenversicherte bereits im Alter von 63 Jahren in Rente gehen. Erfahren Sie mehr zu Abschlägen und Voraussetzungen.

Rente mit 63

Die Rentenlücke mit privater Altersvorsorge schließen

Die durchschnittliche Rente von Frauen lag in Deutschland im Jahr 2022 in den alten Bundesländern bei 800 EUR und in den neuen Bundesländern bei 1.145 EUR* pro Monat. Das reicht zum Leben nicht aus. Ohne üppige Ersparnisse oder finanzielle Unterstützung eines gut verdienenden Ehepartners kommen viele Frauen kaum über die Runden. Zur Schließung der Rentenlücke trägt eine private Altersvorsorge bei.

Welches die passende Altersvorsorge für Frauen ist, hängt vom Einkommen, den persönlichen Ansprüchen und der Risikobereitschaft ab.

  • Die Rürup-Rente bietet vor allem Selbstständigen, Freiberuflern oder Gewerbetreibenden viele Vorteile zur privaten Altersvorsorge. Mit der Steuerlast steigt auch die Steuerersparnis.
  • Die private Rentenversicherung garantiert eine lebenslange Zusatzrente. Die Leistungen erhöhen sich durch die Überschussbeteiligung der Anbieter.
  • Bei der Riester-Rente fördert der Staat die Investition für einen privaten Rentenaufbau durch Zulagen und einen steuerlichen Sonderausgabenabzug. Je länger Sie das Geld anlegen, desto höher ist der Zinsertrag.

Vergessen Sie nicht, die jährliche Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung regelmäßig zu prüfen, um rechtzeitig auf eine Rentenlücke zu reagieren.

*Quelle: Deutsche Rentenversicherung, durchschnittlicher Rentenzahlbetrag

Steuervorteile des Rürup-Modells nutzen
Rürup Rente der HanseMerkur

Die Rürup-Rente eröffnet interessante Anlagemöglichkeiten zur Senkung der Steuerlast und den Aufbau der Basisversorgung. Kurz vor Erreichen des regulären Renteneintrittsalters lohnt sich die Investition in die Altersvorsorge auch für ältere Sparer noch.

Sie können beispielsweise eine Einmalzahlung mit bis zu 88 % als Vorsorgeaufwendung steuerlich absetzen. Verträge mit einer kurzen Laufzeit sichern neben hohen steuerlichen Rückerstattungen eine finanzielle Basis für die Zukunft.

Tipp: 
Bei Rentenverträgen der HanseMerkur können Sie Ihre vereinbarten Beitragszahlungen aufstocken oder herabsetzen. Selbstständige mit oftmals schwankendem Einkommen variieren die Zahlungshöhe je nach Auftragslage.
 

Zur Rürup-Rente
Die private Rentenversicherung flexibel gestalten
Private Rentenversicherung der HanseMerkur

Bei der privaten Rentenversicherung gelten keine Beschränkungen durch gesetzliche Rahmenbedingungen. Sie legen beispielsweise Ihr Rentenalter selbst fest, bestimmen die Beitragshöhe nach eigenem Ermessen oder stocken die Rente mit Zuzahlungen auf. Mit der flexiblen Versicherung entscheiden Sie sich zwischen einer zeitlich begrenzten und einer lebenslangen Rente.

Außerdem profitieren Sie von einer lebenslang garantierten Rente. Mit eigenen Ersparnissen tragen Sie das sogenannte Langlebigkeitsrisiko selbst. Bei einer privaten Rentenversicherung übernimmt der Anbieter dieses Risiko für Sie. 

Tipp: 
Eine private Rentenversicherung bei der HanseMerkur ermöglicht die Investition Ihrer Beiträge nach eigenem Sicherheitsempfinden. Sie wählen zwischen Tarifen mit garantierten Leistungen oder höheren Renditechancen.
 

Zur Privaten Rentenversicherung
Rente für Frauen - ein arbeitsreiches Leben belohnen

Frauen kümmern sich um ihre Familie, die Arbeitskollegen und ihr soziales Umfeld. Ihre eigenen Bedürfnisse stellen sie häufig zurück. Drohende Altersarmut ist jedoch kein gerechter Lohn. Mit einer privaten Altersvorsorge nehmen Sie die finanzielle Absicherung für Ihren Ruhestand selbst in die Hand und schließen Ihre Rentenlücke. Die professionelle Beratung von Versicherungsexperten hilft bei der Auswahl einer individuell angepassten Lösung, damit die Rente für Frauen im Ruhestand tatsächlich ausreicht.

Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 
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