Tarifliche Pflegezusatzversicherung – Gesellschaftliche Verantwortung leben

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Tarifliche Pflegezusatzversicherung
  • Vermögensschutz für die Beschäftigten und deren Familien bei Pflegebedürftigkeit
  • Absicherung aller Beschäftigten – auch Schwerbehinderte und Erkrankte werden versichert
  • Zukunftsgewandte Problemlösung für die gesamte Tarifgemeinschaft
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Pflege betrifft jeden Einzelnen, Arbeitgeber und die gesamte Gesellschaft

Andre Peters hatte gerade seine Ausbildung abgeschlossen, als er einen folgenreichen Autounfall erlitt. Nun ist er querschnittsgelähmt und seine Mutter muss wieder für ihn sorgen. Die erfolgreiche Führungskraft Stefan Berger hatte mit Anfang fünfzig noch viel vor, doch durch den unerwarteten Schlaganfall lebt er jetzt in einem Pflegeheim. Seine Familie muss sich finanziell stark einschränken, um die Kosten tragen zu können. Jana Köhler ist nicht selbst pflegebedürftig, sie kümmert sich aber zu Hause – neben der Erziehung ihrer zwei Kinder – um einen Elternteil mit zunehmender Demenz. Ihre Arbeitszeit musste sie aufgrund der Doppelbelastung reduzieren.

Es gibt viele Gründe und Umstände, durch die Beschäftigte zum Pflegefall oder zum pflegenden Angehörigen werden können. Vier von fünf Frauen und 2 von 3 Männern werden in ihrem Leben pflegebedürftig – und knapp jeder 5. davon ist im erwerbsfähigen Alter unter 65 Jahren.

Jeder Einzelne von ihnen wie auch die gesamte Familie stehen vor der großen Herausforderung, diese veränderte Lebenssituation organisatorisch und finanziell zu bewältigen.

Pflegebedarf

Enorme Pflegekosten bedrohen Beschäftigte in ihrer Existenz

2.248 Euro durchschnittlich muss ein Pflegebedürftiger monatlich als Eigenanteil in Deutschland tragen.

Pflegekosten

Die wenigsten Pflegebedürftigen können diese Kosten aus dem monatlichen Einkommen oder dauerhaft aus dem eigenen Vermögen tragen. Reichen die Einnahmen nicht aus, um die laufenden Kosten der Pflege zu bestreiten, muss der Pflegebedürftige auf seine Ersparnisse zurückgreifen. Dazu gehört auch die eigene Immobilie, das Auto etc. Wenn auch diese Vermögenswerte aufgebraucht sind, können die eigenen Kinder zur Finanzierung der Pflege herangezogen werden. Das gilt ab einem jährlichen Einkommen von 100.000 Euro. Erst danach kann staatliche Unterstützung in Form von Sozialhilfe beantragt werden. Dies betrifft mehr als ein Drittel der Pflegebedürftigen in einem Pflegeheim: Sie sind auf staatliche Hilfe angewiesen.

Viele Sorgen, aber wenig Vorsorge: Laut einer Studie der DAK-Gesundheit haben 78 % der Deutschen die Sorge, im Pflegefall ihre gesamten Ersparnisse zu verlieren. Dagegen haben aber nur 4,6 % eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen.

Pflegeversicherung übernimmt immer nur einen Teil der Kosten

1995 wurde die gesetzliche Pflegeversicherung mit dem Ziel eingeführt, die aus der Pflegebedürftigkeit entstehenden Belastungen zu mildern. Sie sollte bewirken, dass die überwiegende Zahl der Pflegebedürftigen nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen ist. Seitdem haben sich die Leistungen in der Pflege verbessert und die Zahl der Personen, die Anspruch auf staatliche Leistungen haben, ist gestiegen. Eines jedoch hat sich nicht geändert: Die Pflegeversicherung war nie als Vollschutz gedacht. Auch künftige Reformen werden diesen Grundsatz beibehalten, denn alles andere würde die öffentlichen Kassen überfordern.

Pflegende Angehörige kämpfen mit dramatischen Einkommensverlusten

Rund 4,7 Mio. Angehörige übernehmen zurzeit in Deutschland teilweise oder ganz die Pflege ihrer Liebsten. Die Pflegestudie der AOK aus dem Jahre 2020 hat einen durchschnittlichen Pflegeaufwand von 8,5 Stunden am Tag berechnet – dieser entspricht damit einem Vollzeitjob. Die Folge sind meistens langfristige Konsequenzen für die Berufstätigkeit der pflegenden Personen. Sie müssen entweder ihre Arbeitszeit verkürzen oder ihren Job ganz aufgeben. Damit nehmen sie einen teils jahrelangen Verzicht auf wichtige Einnahmen und den Bruch in ihrer Erwerbsbiografie in Kauf. Noch dazu leiden laut dem Barmer Pflegereport pflegende Angehörige unter mehr eigenen gesundheitlichen Problemen – vor allem psychische Erkrankungen sind hier zu nennen.

Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Die gute Nachricht: Wir leben länger. Lag die Lebenserwartung bei 1950 geborenen Männern im Schnitt noch bei 64,6 Jahren und bei Frauen bei 68,5 Jahren, leben wir heute schon ca. 15 Jahren länger. Jedes dritte im Jahr 2020 geborene Mädchen wird ihren 100. Geburtstag feiern können.

Die schlechte Nachricht: Ein höheres Alter bedeutet zugleich auch einen höheren Bedarf an Pflege.

Gesellschaft

Aufgrund der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft erwartet das Bundesministerium für Gesundheit eine deutliche Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren von aktuell 4 Mio. auf 6,1 Mio. im Jahr 2050. Als Folge rechnen Experten mit einer Vervierfachung der Ausgaben in der sozialen Pflegeversicherung auf über 181 Mrd. Euro. Wie diese enormen Kosten durch den Staat gedeckt werden sollen, ist noch völlig unklar. Leistungsverbesserungen für die Pflegebedürftigen oder die bessere Bezahlung von Pflegekräften sind in diesen Ausgaben noch gar nicht eingerechnet.

Eine Pflegevorsorge ist daher eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung, die im Idealfall gemeinsam von Gewerkschaften und Arbeitgebern für die Beschäftigten gelöst wird.

Personelle Herausforderungen für Arbeitgeber steigen

Bereits heute werden viele Unternehmen in ihrem Wachstum durch den Fachkräftemangel ausgebremst. Junge, gut ausgebildete Mitarbeiter schauen nicht mehr nur aufs Geld, wenn sie sich für eine Arbeitsstelle entscheiden, sondern zunehmend auch auf die Rahmenbedingungen, die für ihre Familie wichtig sind. Wird ein Beschäftigter zum Pflegefall, bedeutet dies für Arbeitgeber von heute auf morgen einen Ausfall, der im Unternehmen zu Produktivitätseinbußen und Verlust wertvollen Know-hows führt. Statistisch gesehen werden von 1.000 Beschäftigten eines Unternehmens 625 Mitarbeiter im Laufe ihres Lebens zum Pflegefall – und fast jeder 5. davon ist noch im erwerbsfähigen Alter.

Pflegewahrscheinlichkeit

Aber auch wenn die Pflegebedürftigkeit nicht den Beschäftigten selbst, sondern ein Familienmitglied betrifft, kann das Auswirkungen auf ihn und seine Arbeitskraft haben: nämlich, wenn er die Pflege seines Angehörigen teilweise oder ganz übernimmt. Bereits heute pflegt etwa jeder 10. Erwerbstätige einen Angehörigen zu Hause. Mit der Einführung der Pflegezeit und Familienpflegezeit hat die Bundesregierung im Jahr 2015 dieser Entwicklung Rechnung getragen und die häusliche Pflege durch Angehörige weiter gestärkt.

Maßgeschneiderte individuelle Branchenlösung

Beratung

Wie bei der bereits etablierten tariflichen Altersvorsorge ist die tarifliche Pflegezusatzversicherung als Teil eines Mehr-Säulen-Systems aus gesetzlicher, tariflicher/betrieblicher und privater Vorsorge die ideale Lösung. Da Pflegefälle in der Familie eines Beschäftigten unmittelbare Auswirkungen auf seine Lebenssituation, seine finanziellen Bedürfnisse und seine Arbeitsleistung haben, erfordert das Thema Pflege jedoch eine ganzheitliche Sichtweise. Deshalb empfiehlt es sich, die Familie des Beschäftigten wahlweise als weitere Säule in das Gesamtkonzept zu integrieren. Denn nur so greifen alle Vorteile für den Beschäftigten.

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Die tarifliche Pflegezusatzversicherung ist eine Innovation

Durch eine obligatorische Versicherung werden alle Beschäftigten einer Branche über den Tarifvertrag als versicherte Personen über ihre jeweiligen Arbeitgeber eingebunden. Durch den Verzicht auf die sonst übliche Gesundheitsprüfung können z. B. auch schwerbehinderte oder gesundheitlich vorbelastete Beschäftigte versichert werden. Ein solches Angebot erhalten die Beschäftigten als Einzelpersonen am freien Markt nicht.

Die Leistungen können für Ihre Tarifgemeinschaft individuell nach dem vorhandenen Budget oder dem Leistungsfokus definiert werden.
Die Beiträge führt das Unternehmen direkt an die HanseMerkur ab. Bei Ausscheiden des Beschäftigten aus dem Unternehmen kann dieser den Versicherungsschutz privat auf eigene Kosten fortführen.

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Erweiterbare Lösungen auch für Unternehmen innerhalb einer Branche

Unternehmen Ihrer Branche können die tariflichen Leistungen im Rahmen eines zusätzlichen arbeitgeberfinanzierten Gruppenversicherungsvertrages für ihre Mitarbeiter erweitern und so die finanzielle Lücke der Beschäftigten weiter reduzieren.

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Private Pflegeversicherung für Beschäftigte als Aufstockungsangebot

Beschäftigte haben die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis ihren Schutz zu besonderen Konditionen – individuell und maßgeschneidert – zu ergänzen. Dabei werden die tarifliche Pflegezusatzversicherung, die regionalen Pflegekosten und die finanzielle Leistungsfähigkeit des Beschäftigten berücksichtigt. Der Vertrag wird direkt zwischen dem Beschäftigten und der HanseMerkur geschlossen und auch die Abrechnung erfolgt direkt zwischen den Vertragspartnern.

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Private Absicherungslösung für Ehepartner/Familie

Partner, Ehepartner und Kinder des Beschäftigten erhalten die Möglichkeit, unter Berücksichtigung der regionalen Pflegekosten und zu besonderen Konditionen eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen.

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Hand in Hand - Professionelle Beratung und Unterstützung vor und während der Tarifverhandlungen

Hand in Hand

Unser Expertenteam der Abteilung Kooperationen tarifliche Pflegezusatzversicherung (KBP) unterstützt Sie umfassend bei den Vorüberlegungen und der Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung für Ihre Tarifverhandlungen.

Die HanseMerkur als zweitältester Krankenversicherer Deutschlands bietet viel Know-how und Erfahrungen im Geschäftsfeld Gesundheit & Pflege – auch dank über 1.000 abgeschlossener Gruppenversicherungsverträge und langjähriger Kooperationspartnerschaften.


Hand in Hand - Professionelle Beratung

  • Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung für Ihre Tarifgemeinschaft
  • Unterstützung bei Fragen zu steuer-, sozialversicherungs- und tarifrechtlichen Belangen
  • Beratung zur internen und externen Kommunikation
  • Beratung zu allen Prozessen (z. B. An- und Abmeldung, Abrechnung, Verwaltung etc.)


Hand in Hand - Professionelle Umsetzung & Implementierung

  • Unterstützung als Full-Service-Anbieter bei der professionellen Einführung und Umsetzung mit Projektleitung und Projektplanung
  • Elektronische Umsetzung durch die Unterstützung digitaler Prozesse
  • Entwicklung eines tarifeinheitlichen Produktnamens und Produktbrandings für die Sozialpartnerschaft; dadurch wird eine hohe Identifikation der Beschäftigten mit der Tarifgemeinschaft erreicht
  • Umsetzungsbeispiele von Kommunikationskonzepten und Individualisierung der internen und externen Kommunikation im Corporate Design der Tarifgemeinschaft
  • Beratung interessierter Unternehmen der Branche zur erweiterten betrieblichen Pflegezusatzversicherung als Ergänzung der tariflichen Leistungen
  • Zentrale und dezentrale Beratungsangebote für Beschäftigte zur tariflichen Pflegezusatzversicherung und zu den individuellen Aufstockungsmöglichkeiten sowie zur Absicherung von Familienangehörigen


Hand in Hand - Professionelle Betreuung

  • Betreuung Ihrer Tarifgemeinschaft nach Einführung durch einen „Key-Account-Manager“ mit der Möglichkeit zur Weiterentwicklung Ihrer Fürsorgelösung sowie mit Informationen zu neuen Trends in der Pflege

  • Auswertungen und Unterstützung bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsreports Ihrer Gewerkschaft für den Nachhaltigkeitsreport Ihres Unternehmens

  • Eigene Hotline und E-Mail-Adresse für die Tarifgemeinschaft zur Mitarbeiterkommunikation

  • Nachhaltige Beratung und Betreuung der Beschäftigten bei Fragen zum Leistungsumfang sowie im Pflegefall



Tarifliche Pflegezusatzversicherung – ein Gewinn für alle Seiten

Mitarbeitergruppe 2

Verantwortungsvolle und attraktive Sozialpartnerschaft mit einer tariflichen Pflegezusatzversicherung:

  • Vorreiterrolle: Sie präsentieren Ihre Gewerkschaft als zukunftsgewandte, verantwortungsvolle und fürsorgliche Gemeinschaft.
  • Mitarbeiterbindung: Sie stärken die Identifikation Ihrer Mitglieder und deren Bindung an Ihre Gewerkschaft.
  • Solidargedanke: Gewerkschaften sind schon immer Treiber sozialer Innovationen gewesen.
  • Kein Ausfall von Fachkräften: Sie unterstützen die Arbeitergeber Ihrer Branche dabei, Ausfälle von Beschäftigten aufgrund der Pflege von Angehörigen zu vermeiden.
  • Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Gute Tarifpolitik schützt die Beschäftigten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Lösung gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen.
  • Positive Außendarstellung: Sie erhalten höchste mediale Aufmerksamkeit durch innovative Leistungen für Ihre Mitglieder, Beschäftigten und die ganze Branche.

Repräsentative Ergebnisse von über 3.000 befragten Personen im Jahr 2022 zu den Kenntnissen, Erfahrungen und Wünschen für die eigene Pflege und Angehörigenpflege, der finanziellen Belastung sowie Absicherung im Pflegefall und vieles mehr. 

HanseMerkur Pflegestudie 2022