Gliedertaxe und Invalidität

Gliedertaxe und Invalidität

Wichtige Begriffe in der Unfallversicherung

Eine private Unfallversicherung ist ein sinnvoller Bestandteil einer privaten Absicherung, da diese Versicherung die finanziellen Folgen von Unfällen 24 Stunden am Tag und weltweit, abdeckt. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, wird schnell über zwei Begriffe stolpern: Gliedertaxe und Invalidität. Damit keine Missverständnisse aufkommen, erklären wir hier beide Termini und erläutern, inwieweit sie für die private Unfallversicherung wichtig sind.

Was ist Gliedertaxe?

Der Invaliditätsgrad wird von einem Arzt/Gutachter festgestellt. Damit man aber zusätzlich verbindliche Anhaltspunkte hat, gibt es die Gliedertaxe. Es gilt für die versicherte Person immer das Prinzip „Best of“. Das bedeutet, der Kunde erhält mindestens den vom Arzt/Gutachter festgestellten Invaliditätsgrad oder wenn die gewählte Gliedertaxe einen höheren Wert darstellt, diesen höheren Invaliditätsgrad. 

Die Gliedertaxe bewertet den Verlust oder die vollständige Funktionsunfähigkeit von Körperteilen, Organen oder Sinnesorganen. So schränkt etwa der Verlust eines Daumens das tägliche Leben deutlicher ein als der Verlust des kleinen Fingers. Einen Stift zu halten, die Schuhe zu binden oder eine Schere zu bedienen ist ohne Daumen erheblich schwieriger als ohne kleinen Finger. Daher ist der Grad der Invalidität bei Verlust des Daumens höher als bei Verlust des kleinen Fingers. 

Nach dem Invaliditätsgrad bemisst sich die Leistung aus der Unfallversicherung. Generell können die Versicherer die Gliedertaxen und Invaliditätsgrade variieren. Hier ein Auszug aus der Gliedertaxe der Unfallversicherung Smart Premium Partner:

Unfallversicherung Smart Premium Partner
Gliedertaxe
Verlust des Gehörs auf einem Ohr45 %
Verlust des Geruchssinns20 %
Verlust des Geschmackssinns20 %
Verlust eines Auges65 %
Verlust der Stimme100 %
Verlust eines Arms inkl. Schulter80 %
Verlust einer Hand75 %
Verlust eines Daumens30 %
Verlust eines Zeigefingers20 %
Verlust eines anderen Fingers10 %
Verlust sämtlicher Finger einer Hand75 %
Verlust eines Lungenflügels50 %
Verlust einer Niere25 %
Verlust eines Fußes60 %

Hier ein Auszug aus der Gliedertaxe der Unfallversicherung Best:

Verlust oder Funktionsunfähigkeit vonInvaliditätsgrad Gliedertaxe BestInvaliditätsgrad Gliedertaxe Best Plus
Gehör auf einem Ohr

50 %

50 %

Geruchs- oder Geschmackssinn

20 %

30 %

Stimme

100 %

100 %

Hand

75 %

90 %

Daumen

35 %

45 %

Zeigefinger

20 %

30 %

Anderer Finger

15 %

25 %

Arm bis oberhalb/unterhalb des Ellenbogengelenks

80 %

100 %

Auge

60 %

70 %

Niere

25 %

25 %

Beide Nieren

100 %

100 %

Bein über/unter der Mitte des Oberschenkels

80 %

100 %

Fuß

70 %

70 %

Große Zehe

20 %

20 %

Andere Zehe

10 %

10 %

Die vollständige Gliedertaxe finden Sie in unserer Kundeninformation und in unserer Beratungsbroschüre unter Download zur Unfallversicherung Best.

Hinweis: 
Wenn mehrere Körperteile betroffen sind, werden die entsprechenden Prozentzahlen zusammengerechnet, bis zu maximal 100 % Invalidität: 

  • Verliert z. B. der Versicherungsnehmer bei einem Unfall nicht nur ein Auge, sondern auch eine Hand, ergibt sich insgesamt eine Invalidität von 100 %.
  • Der Verlust von Daumen und Zeigefinger an einer Hand ergibt eine Invalidität von 50 %.

Teilweise Funktionsunfähigkeit 
Es ist möglich, dass die Funktion eines Körperteils oder Sinnesorganes nur teilweise eingeschränkt ist, wenn zum Beispiel der Daumen nach einem Unfall nicht mehr vollständig genutzt werden kann. Dann ist das medizinische Gutachten, das von einem Arzt erstellt wird, ausschlaggebend. Geht daraus hervor, dass der Daumen zu 50 % beeinträchtigt ist, würde der Invaliditätsgrad statt 30 % die Hälfte betragen - 15 %.

Unfallversicherungen mit Gliedertaxen und Invalidität

Ein Moment kann das ganze Leben verändern: Unfälle passieren meist plötzlich und unvorhersehbar. Damit Sie bei Unfällen einen entsprechenden Versicherungsschutz haben, informieren wir Sie hier über die verschiedenen HanseMerkur Unfallversicherungen:

z. B. für
5,47 EUR
im Monat

Monatsbeitrag für einen Erzieher, Alter: 35, Leistung: 70.000 EUR Invalidität mit 225 % Progression und 5.000 EUR Todesfallleistung, Laufzeit 3 Jahre

Schutz auf höchstem Niveau für alle, die ein aktives Leben führen. Mit der Unfallversicherung Best Gold profitieren Sie von:

  • Vielzahl umfangreicher Leistungen: für Behandlung, Genesung, Rehabilitation und für Familien
  • Freie Wahl: aus 2 Unfall-Rentenmodellen und/oder Invaliditätsleistung sowie 2 Gliedertaxen
  • „Super-Turbo“ für eine besonders hohe Absicherung: Plus-Optionen bei Gliedertaxe und Progressionen
Unfallversicherung Best Gold
z. B. für
eine Familie
15,06 EUR
im Monat

Monatsbeitrag für das Preisbeispiel einer dreiköpfigen Familie: Kind 6 Jahre, Krankenschwester 35 Jahre, Bürokaufmann 40 Jahre, 70.000 EUR Invaliditätssumme, 225 % Progression, 5.000 € Todesfallleistung, Laufzeit 3 Jahre

Sie suchen einen modernen Unfallschutz, der Sie für alle Eventualitäten des Lebens absichert? Dann ist unsere Unfallversicherung Smart Premium Partner bestens geeignet:

  • Bis 1 Mio. EUR: Kosmetische Operationen, Bergungskosten und Reha-Management
  • Sofortleistung: Bei Brandverletzungen bis 10.000 EUR und Schmerzensgeld bei Knochenbrüchen 250 EUR
  • Weltweiter Versicherungsschutz: Hobbysport wie Reiten und Fußball
Unfallversicherung Smart Premium Partner
z. B. für
7,56 EUR
im Monat

Monatsbeitrag für einen Rentner, 65 Jahre, 60.000 EUR Invaliditätsgrundsumme, 225 % Progression, Laufzeit 3 Jahre bei monatlicher Zahlweise

Möchten Sie eine Unfallversicherung im Alter für alle Fälle? Unsere Unfallversicherung Premium 60 Plus bietet u.a.:

  • Kernleistung: Wahl zwischen Inva­li­di­täts­leis­tung und /​ oder Unfall-Rente
  • Starke Leistungen: Übernahme von Bergungskosten, kosmetische Operationen und Zahnersatz, Kurbei­hilfe/​Reha-Hilfe
  • Viele optionale Leistungen: Todes­fall-Leis­tung, Unfall-Kran­ken­haus­ta­ge­geld, Genesungsgeld und mehr
Unfallversicherung Premium 60 Plus

Was ist die Invalidität?

Im Sinne der Unfallversicherung liegt eine Invalidität vor, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit der Person, die versichert ist, durch einen Unfall dauerhaft beeinträchtigt ist. Als dauerhaft gilt die Beeinträchtigung, wenn davon auszugehen ist, dass sie länger als 3 Jahre bestehen wird und mit einer Verbesserung des Zustandes nicht gerechnet werden kann. Dabei braucht die Invalidität nicht unmittelbar nach dem Unfall eintreten. Bei der HanseMerkur Unfallversicherung Smart Premium Partner gilt: Die Invalidität muss innerhalb von 24 Monaten nach dem Unfall eingetreten sein.

Die Invalidität stellt in der Regel der behandelnde Arzt fest. Es kann aber auch sein, dass die Versicherung einen anderen Arzt damit beauftragt. Hier gibt es ebenfalls Fristen, innerhalb derer die ärztliche Feststellung und die Geltendmachung erfolgen muss. Bei der Smart Premium Partner gilt: Die Invalidität muss innerhalb von 36 Monaten nach dem Unfall von einem Arzt schriftlich festgestellt worden sein.

Die Höhe der Invaliditätsleistung ist abhängig von der festgelegten Grundsumme, von dem durch den Unfall festgestellten Invaliditätsgrad bzw. von der gewählten Gliedertaxe, die eine Erhöhung des Invaliditätsgrads bewirkt und vom gewählten Progressionsmodell.

Klammert man das Progressionsmodell einmal aus, wird bei einem Invaliditätsgrad von 100% die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt. Wenn man nur zu einem Teil invalide ist, wird die Versicherungssumme anteilig ausgezahlt. Hierzu ein Rechenbeispiel:

  • Die Versicherungssumme beträgt 250.000 Euro
  • Nach einem Unfall ergibt sich eine Invalidität von 20 %
  • Das ergibt eine Auszahlung von 50.000 Euro (20 % der Versicherungssumme)

Was ist Progression?

Ein weiterer Begriff, der im Zusammenhang mit einer Unfallversicherung von Bedeutung ist, ist die Progression. Mit der Progression wird festgelegt, wie stark die Leistung der Versicherung mit der Höhe des Invaliditätsgrades zunehmen soll. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Progression.

Tipps zur Unfallversicherung

Das Thema Unfall und Versicherung mag kompliziert erscheinen. Versicherungsnehmer sollten dennoch wichtige Begriffe wie Invalidität oder Gliedertaxe kennen. Aufgrund der Komplexität auf eine private Absicherung zu verzichten, ist keine gute Alternative. Schließlich finden etwa 75 % aller Unfälle im privaten Bereich statt, wo kein gesetzlicher Schutz greift. Unsere Tipps zeigen Ihnen, worauf Sie beim Sie beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung achten sollten:

  • Tipp 1 - Versicherungssumme: Bei der Auswahl der Versicherungssumme sollte Ihr jährlicher Bruttoverdienst Grundlage der Berechnung sein. Wir empfehlen in Abhängigkeit vom Alter folgende Multiplikatoren und Grundsummen:
AlterGrundsumme (Bsp. Jahresbrutto 50.000 EUR)
~ 20 Jahre (Faktor 6)300.000 EUR
~ 30 Jahre (Faktor 5)300.000 EUR
~ 40 Jahre (Faktor 4)250.000 EUR
~ 50 Jahre (Faktor 3)200.000 EUR
Kinder mindestens150.000 EUR
Senioren mindestens100.000 EUR
  • Tipp 2 - Gliedertaxe: Achten Sie darauf, dass die Gliedertaxe auf einem hohen Niveau ist
  • Tipp 3 - Progression: Überlegen Sie sich, ob Sie eine Progression wählen. Die Leistungen steigen dann deutlich mit der Höhe des Invaliditätsgrades. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zur Progression.
  • Tipp 4 - Kosmetische Operationen: Gut, wenn die Unfallversicherung die Kosten für kosmetische Operationen, die nach einem Unfall nötig sind, ebenfalls übernimmt.
  • Tipp 5 - Todesfall-Leistung: Führt ein Unfall zum Tod, können mit der Todesfall-Leistung Hinterbliebene entlastet werden.
  • Tipp 6 - Unfall-Rente: Denken Sie daran, dass ein Unfall ein Leben lang die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann und damit für den Rest Ihres Lebens finanzielle Auswirkungen hat. Eine Unfall-Rente wird lebenslang gezahlt.

Wie hoch ist bei der HanseMerkur Unfallversicherung das Schmerzensgeld?

Bei der HanseMerkur Unfallversicherung Smart Premium Partner und Unfallversicherung Best ist Schmerzensgeld als beitragsfreie Leistung miteingeschlossen. Beim Unfalltarif Smart Premium Partner bekommen Sie bei Knochenbrüchen ein Schmerzensgeld in Höhe von 250 Euro. Der Unfalltarif Best sichert Ihnen ein Schmerzensgeld bei Knochenbrüchen oder Bänderrissen von bis zu 1.000 Euro (sogenanntes Gipsgeld) abhängig von der Dauer des Krankenhausaufenthalts. HanseMerkur zahlt beim Unfalltarif Best auch bei ambulant behandelten Knochenbrüchen oder Bänderrissen ein Schmerzensgeld in Höhe von 100 EUR.

Zusätzlich kann der Unfallschutz bei den Unfallversicherungen Best und Smart Premium Partner mit dem optionalen Baustein „Schmerzensgeld Plus“ erweitert werden. Sie erhalten dann eine sofortige finanzielle Unterstützung nach bestimmten Verletzungen wie Knochenbrüchen oder Verbrennungen.

Wo finde ich bei der HanseMerkur Unfallversicherung die Schmerzensgeld-Tabelle?

Bei der HanseMerkur Unfallversicherung ist die Schmerzensgeld-Tabelle des optionalen Leistungsbausteins "Schmerzensgeld Plus" abhängig vom Tarif. Für die Unfallversicherung Smart Premium Partner gilt beispielsweise folgender Auszug aus der Schmerzensgeld-Tabelle:

Bruch

Leistung

Becken

5.000 EUR

Kniescheibe

5.000 EUR

Unterarmknochen (Elle, Speiche)

2.000 EUR

Kiefer

1.500 EUR

Verbrennungen mind. 2. Grades
über mehr als 10% der Körperoberfläche

2.500 EUR

Verlust von Zähnen

500 EUR


Die vollständige Schmerzensgeld-Tabelle für die Unfallversicherung Smart Premium Partner finden Sie in der Kundeninformation unter dem Punkt 2.21 Schmerzensgeld Plus.


Für die Unfallversicherung Best gilt beispielsweise folgender Auszug aus der Schmerzensgeld-Tabelle:

Verletzung

Ein- oder mehrfache Brüche

(Offene Brüche)

Bruch
- der Kiefer- oder Stirnhöhle
- des Kieferknochens
- des Jochbeins

500 EUR

(1.000 EUR)

Schädelhirntrauma 3. Grades

6.000 EUR

Bruch des
- Oberarmkopfs oder -schafts,
- großen oder kleinen Oberarmhöckers

1.000 EUR

(2.000 EUR)

Bruch des Handgelenks
(distale Radiusfraktur)

1.000 EUR

(2.000 EUR)

Vollständiger Verlust
des Daumens im Grundgelenk

1.500 EUR

Oberschenkelbruch
- Oberschenkelhalsbruch und
Oberschenkelschaftbruch
- Bruch großer Rollhügel

1.500 EUR

(3.000 EUR)

Fuß Sprunggelenksbruch
- Weber B und C

1.500 EUR

(3.000 EUR)

Verbrennungen ab 3. Grad
von mindestens 10 %
der Körperoberfläche

3.000 EUR

Bei der Unfallversicherung Best können Sie Schmerzensgeld-Plus mit 2-facher, 3-facher oder 4-facher Entschädigungsleistung vereinbaren. In dem Fall erhöhen sich die Entschädigungsbeträge um diesen Wert. So erhalten Sie im Falle eines Unfalls oder Verletzung beispielsweise bei einem Schädelhirntrauma 3. Grades eine Summe von 6.000 Euro. Vereinbaren Sie eine mehrfache Entschädigungsleistung, werden 12.000 Euro (2-fach), 18.000 Euro (3-fach) und 24.000 Euro (4-fach) gezahlt. 

Die vollständige Schmerzensgeld-Tabelle für die Unfallversicherung Best finden Sie in der Kundeninformation unter dem Punkt 2.33 Schmerzensgeld Plus.

Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 
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