Rettungsgasse

Rettungsgasse bilden

Wie bilde ich eine Rettungsgasse auf der Autobahn?

Endloses Stehen auf der Autobahn: Der ADAC berichtet, dass es im Jahr 2023  rund 504.000 Mal Stau oder stockenden Verkehr mit einer Gesamtlänge von etwa 877.000 Kilometern gab. Anders gesagt, warteten Menschen 427.000 Stunden auf einer der 123 deutschen Autobahnen darauf, dass sie endlich weiterfahren können.

Ob Baustelle, Unfall oder einfach zu viel Verkehr in der Ferienzeit – ein Stau auf der Autobahn kann schnell entstehen. In diesem Fall sind Verkehrsteilnehmer verpflichtet, Polizei und Rettungskräften die freie Durchfahrt zu einem Einsatzort zu ermöglichen. Autofahrer müssen eine Rettungsgasse bilden, damit Einsatzwagen mit Blaulicht und Martinshorn schnell an der Unfallstelle eintreffen können. Wichtige Einzelheiten zur Rettungsgasse auf der Autobahn erfahren Sie hier.

Wie bildet man eine Rettungsgasse?

Die Rettungsgasse wird zwischen der linken Fahrbahn und der sich rechts daneben befindlichen Spur gebildet. Wer auf der linken Spur fährt, fährt nach links. Wer auf der Spur rechts daneben fährt, fährt nach rechts. Die Gasse muss breit genug sein, um Polizeifahrzeuge, Rettungswagen und auch die Feuerwehr durchzulassen. Autofahrer müssen also tatsächlich an die linke bzw. rechte Seite ihrer Fahrspur heranfahren, um genug Platz zu machen.

Bei Autobahnauffahrten muss sichergestellt sein, dass Rettungsfahrzeuge, die dort auf die Autobahn auffahren, die Rettungsgasse über alle Spuren hinweg erreichen können.

Rettungsgasse bei zwei Spuren bilden

Die Fahrzeuge auf der linken Spur fahren nach ganz links. Fahrzeuge, die sich auf der rechten Fahrspur befinden, fahren nach rechts.

Der Standstreifen wird nicht befahren und ist freizuhalten.

Rettungsgasse bilden bei dreispuriger Autobahn oder mehr Spuren

Die Fahrzeuge auf der linken Spur fahren nach links. Die Fahrzeuge auf der mittleren und rechten Spur fahren nach rechts.  Der Standstreifen wird nicht befahren.

Auf Autobahnen mit mehr als drei Fahrstreifen gilt das gleiche Prinzip: Die Rettungsgasse wird zwischen linker und der rechts daneben liegenden Fahrspur gebildet.

Wichtig:
Der Standstreifen darf nicht befahren werden. Das gilt auch für Motorradfahrer. Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel wenn ansonsten keine Rettungsgasse gebildet werden kann oder wenn die Polizei dazu auffordert.

Auf welchen Straßen muss ich eine Rettungsgasse bilden?

Eine Rettungsgasse muss auf Autobahnen sowie mehrspurigen Straßen außerorts gebildet werden.

Wann muss ich eine Rettungsgasse bilden?

Gemäß § 11 StVO muss eine Rettungsgasse gebildet werden, wenn der Verkehr mit Schrittgeschwindigkeit fährt, spätestens, wenn sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden. 

Wird die Rettungsgasse nicht vorschriftsmäßig gebildet, werden ein Bußgeld in Höhe von mindestens 200 Euro, 2 Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot verhängt. Kommt es zusätzlich zu Behinderungen, Gefährdungen oder Sachbeschädigung, erhöht sich das Bußgeld auf bis zu 320 Euro.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

(Stand: September 2024)

Wer darf die Rettungsgasse befahren?

Die Rettungsgasse wird für die Polizei und Rettungskräfte gebildet. Auch Motorradfahrer, Fahrzeugführer unter Zeitdruck oder Verkehrsteilnehmer, die überholen möchten, dürfen die Rettungsgasse nicht befahren.

Dürfen Motorradfahrer die Rettungsgasse nutzen?

Aktuell dürfen Motorradfahrer die Rettungsgasse nicht nutzen um sich am Stau vorbeizuschlängeln. Es werden ein Bußgeld in Höhe von mindestens 240 Euro, 2 Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot verhängt, wenn ein Verkehrsteilnehmer die Rettungsgasse unberechtigt genutzt wird. Kommt es zusätzlich zu Behinderungen, Gefährdungen oder Sachbeschädigung, erhöht sich das Bußgeld auf bis zu 320 Euro.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

(Stand: September 2024)

Was gilt beim Rettungsgasse bilden im Ausland?

Bei unseren Nachbarn ist das Verhalten bei Stau unterschiedlich geregelt. In Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Belgien sind die Vorschriften ähnlich wie bei uns – es muss eine Rettungsgasse gebildet werden. In Frankreich gibt es das Prinzip der Rettungsgasse nicht, Autofahrer müssen aber Einsatzfahrzeugen die Möglichkeit geben, vorbeizufahren. Auch in den Niederlanden gibt es zur Rettungsgasse keine Vorschrift.

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Fazit: Darum ist es wichtig, eine Rettungsgasse zu bilden

Eine Rettungsgasse zu bilden kann Leben retten. Auch wenn wir als Autofahrer mehr sehen, wenn wir in den Fahrspuren versetzt fahren, behindert dieses Verhalten Rettungskräfte. Die Minuten, die beim Umfahren von Hindernissen verloren gehen, können dazu führen, dass ein Unfallopfer sein Leben verliert.

Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 
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