Reifen wechseln

Reifenwechsel

Wann müssen Sie Ihre Reifen wechseln?

Viele kennen wohl die Faustregel „Von Ostern bis Oktober“, wenn es um das Thema Reifenwechsel geht. Doch was hat es mit dieser Faustregel eigentlich auf sich? Was ist der Unterschied zwischen Ganzjahres- und Sommer- bzw. Winterreifen? Welche Tipps sollten Sie beachten, wenn Sie Ihre Reifen wechseln? All das haben wir für Sie in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Reifenwechsel und Radwechsel

Der Begriff „Reifenwechsel“ ist genau genommen nicht ganz treffend und kann irreführend sein. Es werden in der Regel nicht nur der Reifen, sondern Reifen und Felge, also das gesamte Rad, gewechselt. Da der Reifen jedoch meistens der Grund ist, weshalb die Räder gewechselt werden müssen, hat sich der Begriff „Reifenwechsel“ mit der Zeit eingebürgert. Bei einem Reifenwechsel im eigentlichen Sinne wird im Gegensatz zum Radwechsel der Reifen von der Felge abgezogen und ein neuer Reifen aufgezogen. Hierfür ist oftmals der Besuch einer Fachwerkstatt notwendig, wohingegen der Radwechsel vom Mechaniker übernommen oder zu Hause selbst durchgeführt werden kann. Im Folgenden beziehen wir uns, wenn wir vom Reifenwechsel sprechen, nicht auf den eigentlichen Reifenwechsel, sondern auf den Radwechsel.

Warum sollte man die Reifen seines Autos überhaupt wechseln?

  • Sicherheit: Ein Reifenwechsel ist nicht nur mit dem Wechsel der Jahreszeiten notwendig. Mit jedem Kilometer, den Sie fahren, nutzen sich die Reifen ab. Je nach Fahrweise kann dieser Prozess teilweise zusätzlich beschleunigt werden, wenn Sie beispielsweise eine Vollbremsung durchführen oder beim Anfahren zu viel Gas geben. Abgefahrene Reifen stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar, denn der Bremsweg wird deutlich länger, wenn das Reifenprofil nicht mehr tief genug ist und Ihr Fahrzeug keine so gute Haftung mehr auf der Straße hat, wodurch es in den Kurven ausbrechen kann. Abgenutzte Reifen haben weniger Grip auf der Straße und können das Fahrverhalten des Autos negativ beeinflussen. Neue Reifen sorgen für bessere Traktion und somit für mehr Sicherheit beim Fahren.
  • Gesetzliche Vorschriften: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe beträgt 1,6 mm (Stand 2024). Wenn Sie diese nicht einhalten, ist es nicht nur gefährlich, sondern wird auch mit hohen Bußgeldern bestraft. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern für Winter- und 3 Millimetern für Sommerreifen. Wie lange ein Reifen hält, wird durch die Fahrweise aber auch die Qualität des Reifens beeinflusst und kann stark variieren, allerdings sollten die Reifen eine Mindestleistung von 30.000 km haben. Eine regelmäßige Kontrolle der Profiltiefe ist in jedem Fall unabdingbar. Auch wenn Sie beispielsweise nur selten mit Ihrem Auto fahren oder nur kurze Strecken zurücklegen, sollten Sie die Reifen Ihres Fahrzeuges unabhängig von der Profiltiefe nach spätestens sechs Jahren wechseln (Empfehlung des ADAC), da das Material mit der Zeit porös werden kann.
  • Kraftstoffeffizienz: Abgenutzte Reifen können den Kraftstoffverbrauch des Autos erhöhen, da sie mehr Rollwiderstand erzeugen. Durch den Wechsel zu neuen Reifen können Sie also auch Sprit sparen.
  • Komfort: Neue Reifen sorgen für ein angenehmeres Fahrgefühl, da sie weniger Geräusche verursachen und Fahrvibrationen reduzieren.
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Von Ostern bis Oktober – der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen

Die Faustregel „Von Ostern bis Oktober“ ist vielen ein Begriff und bietet eine Orientierung, wenn es darum geht, wann Sie die Reifen Ihres Autos von Winter- auf Sommerreifen und umgekehrt umstellen sollten. Ein festes Datum, wann der Reifenwechsel fällig ist, gibt es nicht. Die empfohlenen Zeiträume sind mithilfe der Faustregel allerdings gut zu merken: Um Ostern herum, also zwischen Ende März und Ende April, ist es meistens schon so warm, dass der Einsatz von Sommerreifen sinnvoll ist. Außerdem ist in den meisten Gebieten zu dieser Zeit kaum mehr mit Schneefall zu rechnen. Ab Oktober sinken die Temperaturen deutlich und Frost und Glätte sind möglich, weshalb der Wechsel zurück auf die Winterreifen nun wieder angeraten ist.

Doch weshalb gibt es unterschiedliche Reifen je nach Jahreszeit? Winter- und Sommerreifen unterscheiden sich vor allem durch die Profiltiefe und das Material.

Das Gummi, aus dem Sommerreifen gefertigt sind, ist fester, damit die Reifen den Belastungen durch die höheren Temperaturen im Sommerhalbjahr standhalten können, während Winterreifen ein tieferes Profil aufweisen. Dieses bietet insbesondere bei glatten Straßen sowohl durch Schnee und Eis als auch durch Laub einen besseren Halt und verkürzt den Bremsweg.

Ganzjahres- oder Saisonreifen

Vermutlich haben Sie auch schon einmal von Ganzjahresreifen oder auch Allwetterreifen gehört. Doch was genau ist der Unterschied zwischen Ganzjahres- und Sommer- bzw. Winterreifen? Warum kann man mit Ganzjahresreifen das ganze Jahr über auch im Winter fahren?

Es gibt in Deutschland keine allgemeine, sondern nur eine situative Winterreifenpflicht. Wer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen unterwegs ist, stellt nicht nur eine Gefahr für den Straßenverkehr da, sondern muss auch mit einem entsprechenden Bußgeld rechnen. Als Winterreifen galt ein Reifen bis 2017, wenn er die M+S Kennzeichnung besaß. Seit Mai 2017 gibt es neue Vorschriften, nach denen nur noch Reifen als wintertauglich gelten, die mit dem Alpine-Symbol gekennzeichnet sind. Reifen, die bis zum 31.12.2017 hergestellt worden und über die M+S Kennzeichnung verfügen, sind bis zum 30.09.2024 übergangsweise auch noch als Winterreifen zulässig und dürfen bis zu der Frist 2024 weiterhin gefahren werden. Ab dem 01.01.2018 hergestellte Reifen müssen hingegen auch jetzt schon das Alpine-Symbol aufweisen.

Die meisten Ganzjahresreifen erfüllen die Anforderungen der „Winterreifenverordnung“ in Deutschland und dürfen somit auch als Winterreifen gefahren werden. Außerdem bestehen Allwetterreifen aus einer anderen Gummimischung, die für einen größeren Temperaturbereich ausgelegt ist und somit ausreichend Grip sowohl im milden Winter als auch an kühleren Sommertagen bietet.

Und welcher Reifen ist nun besser? Diese Entscheidung muss jeder Fahrzeughalter individuell treffen. Während bei den Ganzjahresreifen zwar der lästige halbjährliche Reifenwechsel wegfällt, weisen diese im Gegensatz zu Saisonreifen oft eine deutlich kürzere Lebensdauer auf, da sie durch die Temperaturschwankungen schneller abnutzen. Auch sind Allwetterreifen nicht für extreme Witterungsverhältnisse ausgerichtet. Wenn Sie beispielsweise in einer Region leben, in der im Winter mit starkem Schneefall zu rechnen ist, sollte Sie bei den Saisonreifen bleiben. Auch wenn Sie regelmäßig mit Ihrem Fahrzeug in anderen Ländern unterwegs sind, können Ganzjahresreifen problematisch sein. In Italien (Südtirol), Tschechien, Slowenien, Finnland und Schweden gilt eine generelle Winterreifenpflicht.

Tipps für den Reifenwechsel

Sie können Ihre Reifen bequem in der Werkstatt wechseln lassen. Wer allerdings selbst Hand anlegt, spart oft nicht unerheblich viel Geld. Entscheiden Sie sich, den Reifenwechsel selbst durchzuführen, anstatt Ihr Fahrzeug dafür extra in die Werkstatt zu bringen, gibt es einige Tipps zu beachten, damit der Reifenwechsel problemlos funktioniert.

Sie benötigen lediglich einen Wagenheber, ein Radkreuz und einen Drehmomentschlüssel.

  1. Ziehen Sie zunächst die Handbremse fest und lösen Sie dann die Muttern an einem Rad ein wenig. Anschließend kann der Wagenheber an der vorgesehenen Stelle angesetzt und das Auto so weit angehoben werden, dass es den Boden nicht mehr berührt.
  2. Die Radmuttern können nun vollständig gelöst werden. Hierfür sollten Sie am besten eine Dose oder eine ähnliche Aufbewahrungsmöglichkeit zur Hand haben, damit die Muttern nicht versehentlich während des Reifenwechsels verloren gehen.
  3. Ziehen Sie das alte Rad vorsichtig ab und markieren beispielsweise mit etwas Kreide die bisherige Positionierung. Beim nächsten Reifenwechsel empfiehlt es sich, ein Rad, das in der vorherigen Saison hinten angebracht war, nach vorne zu wechseln und umgekehrt, um eine möglichst gleichmäßige Abnutzung zu haben.
  4. Prüfen Sie, ob die Reifen noch eine ausreichende Profiltiefe aufweisen, oder ob Sie für die nächste Saison neue Reifen kaufen müssen.
  5. Anschließend hängen Sie das neue Rad auf, setzen die Schrauben ein und ziehen sie leicht an. Nun kann der Wagen wieder vorsichtig abgesenkt und die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment festgezogen werden.

Nachdem Sie alle vier Reifen gewechselt haben, müsse Sie unbedingt den Luftdruck prüfen. Denn durch die Einlagerung der Reifen über das Sommer- oder Winterhalbjahr, kann es sein, dass die Reifen ein wenig Luft benötigen.

Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 

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