Schimmel in der Wohnung

Schimmel in der Wohnung

Schimmelbefall in der Wohnung erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Ob kleine Mietwohnung oder luxuriöses Penthouse – wer Schimmel in der Wohnung entdeckt, muss die Ursache für den Schimmelbefall schnellstmöglich finden und beseitigen. Schimmelpilze sind mehr als nur eine unschöne Färbung an Wänden oder Möbeln, sie können gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen und auch die Bausubstanz schädigen.

Erfahren Sie, wie Schimmel in Ihrer Wohnräumen entstehen kann und wo er häufig auftritt. Wir geben Tipps und zeigen, was bei der Bekämpfung von Schimmel wichtig ist und wie Sie Schimmel in der Wohnung vorbeugen können. 

Wie entsteht Schimmel in der Wohnung?

Gründe für Schimmel

Schimmelpilze kommen überall in der Natur vor und müssen nicht zwingend schlecht sein. Einige von ihnen sorgen für die Zersetzung von organischen Stoffen, andere Pilzarten können wiederum vom Menschen genutzt werden, beispielsweise für die Produktion des Antibiotikums Penicillin. 

Treffen Schimmelsporen aus der Luft auf einen geeigneten Untergrund, setzen sie sich dort ab und bilden einen Schimmelpilz. Feuchtigkeit und Wärme bilden die optimalen Bedingungen, damit der Schimmel wachsen kann. Dabei unterschätzt man oft, wie viel Feuchtigkeit man im Alltag produziert. Alleine durch Ausatmung wird täglich ca. 1 Liter pro Person an die Luft abgegeben und auch durch kochen, duschen, Wäsche trocknen etc. erzeugen wir Feuchtigkeit. Somit produziert ein 3-4 Personenhaushalt in der Regel zwischen 10 und 15 Liter Feuchte pro Tag. Falsches Heizen und Lüften führen dazu, dass diese Feuchtigkeit nicht nach draußen transportiert wird und die Luftfeuchtigkeit nach oben klettert. Das kann dazu beitragen, dass sich Schimmel in der Wohnung bildet.

Problematisch kann es mit der Feuchtigkeit vor allem in Altbauten werden, wenn keine ausreichende Wärmedämmung besteht, aber gut isolierte Fenster eingesetzt werden, da die Feuchtigkeit dann keine Möglichkeit mehr hat, nach draußen zu gelangen. Werden nach Baumaßnahmen die Räume nicht ausreichend ausgetrocknet, bevor die Fenster eingesetzt und die Räume somit abgedichtet werden, bleibt ebenfalls Feuchtigkeit in den Räumen.

Auch undichte Stellen oder Wasserschäden stellen eine Gefahrenquelle dar, werden diese nicht umgehend beseitigt, denn ab einer Luftfeuchtigkeit von  über 60% fühlt sich der Schimmel so richtig wohl. In Wohnräumen hat er dazu noch genug Nährstoffe und die Temperaturen, die meist um die 20 Grad liegen, sorgen in Kombination mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit für ein optimales Wachstum.

Was produziert wie viel Feuchtigkeit?

UrsacheAnreicherung mit WasserdampfTagesmenge (Liter)
MenschLeichte Aktivität0,72 – 1,44 (24h)
Mittelschwere Arbeit0,96 – 1,60 (8h)
Schlafen0,5 - 2 (8h)
PflanzenTopfpflanzen, z. B. Veilchen0,12 – 0,24 (24h)
Grünpflanzen, z. B. Farne0,24 – 0,48 (24h)
KochenKochvorgang0,12 – 3,00 (2h)
BadenWannenbad0,70
Duschen2,60
Waschen4,5 kg schleudern und trocknen0,02 – 0,20


Rund um die Wohnung oder das Haus können im Schadenfall ganz schnell große Summen zusammenkommen. Hausversicherungen, die Schäden am Haus oder in der Wohnung abdecken sind nicht nur sinnvoll, sondern bewahren auch vor großen finanziellen Belastungen.

Hausversicherungen

Auswirkungen von Schimmel auf die Gesundheit und Symptome

Die gesundheitlichen Auswirkungen einer übermäßigen Schimmelbelastung in Innenräumen sind vielfältig. Abhängig von der Konzentration und der Schimmelart können verschiedene, zum Teil chronische Krankheiten ausgelöst werden. Besonders gefährdet sind hierbei Säuglinge, Kleinkinder und immungeschwächte Personen.

Symptome für Schimmel in der Wohnung können sein: 

  • Atemwegsbeschwerden wie Asthma und Bronchitis
  • Hautausschläge
  • rheumatische Beschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Konzentrationsstörungen 
  • Müdigkeit  

Gesundheitsschäden durch Schimmel in der Wohnung sind schwer diagnostizierbar, da die Symptome sehr vielfältig sind und auch bei diversen anderen Krankheitsbildern auftauchen. Sollten Sie bei sich oder Ihren Familienangehörigen eines der oben genannten Symptome beobachten, kann eine Raumluftmessung schnell zeigen, ob ein Schimmelpilzbefall in der Wohnung vorliegt. 

Häufige Orte für Schimmel in der Wohnung

Aufgrund seiner Vorliebe für Feuchtigkeit, tritt Schimmel oft im Bad auf. Nasse Fliesenfugen sind ein wahres Paradies für Schimmel. Aber auch an Außenwände oder auf diversen Baumaterialien kann Schimmel vorkommen.

Materialien, auf denen Schimmelpilze wachsen können, sind zum Beispiel:

  • Holz, Holzwerkstoffe (z. B. Hartfaser-, OSB- oder Spanplatten)
  • Papier, Pappe, Karton (auch Gipskartonplatten)
  • Tapeten, Tapetenkleister
  • Gummi, Kunststoffe (z. B. Polystyrol, Silikon, Folien)
  • Teppichböden, Kleber für Fußbodenbelag, Mineralwolle
  • Farben, Lacke
  • Leder, Textilien
  • Lebensmittel

Schimmel in der Wohnung erkennen

Nicht immer ist es so einfach, Schimmel in der Wohnung rechtzeitig zu erkennen. Schimmel wird erst sichtbar, wenn sich Sporenträger mit gefärbten Sporen in einer gewissen Dichte ansammeln. In der Wachstumsphase bilden Schimmelpilze meist weiße Ziehfäden, die mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. Ein weiteres Problem sind verdeckte Schimmelschäden. Wächst der Schimmelpilz an einer nicht einsehbaren Stelle, wie zum Beispiel hinter Möbeln, Verkleidungen, Tapeten oder unter dem Bodenbelag, kann es ebenfalls sein, dass man den Schimmel erst spät erkennt.

Anzeichen für eine Schimmelbelastung können sein: 

  • modriger Geruch
  • nasse dunkle Stellen
  • vermehrtes Auftreten von Silberfischen und Kellerasseln. 

Wenn Sie diese Anzeichen feststellen, können Sie nicht sichtbaren Schimmel in der Wohnung kann über eine Raumluftmessung bestätigen. Hierbei gibt es zum einen die Möglichkeit, die Proben selbst zu entnehmen und diese dann zur Auswertung in ein Labor zu schicken. Die Kosten für einen solchen Selbsttest zur Feststellung einer Schimmelpilzbelastung belaufen sich häufig auf ca. 50 bis 200 Euro.

Es besteht ebenso die Möglichkeit, einen Gutachter zu beauftragen. Auf Nachfrage stellt dieser Ihnen immer einen Kostenvoranschlag aus, da die Kosten hierbei sehr unterschiedlich sein können. Es gibt teilweise auch Pauschalpreise für standardisierte Schimmelpilz-Untersuchungen. Die Kosten für ein Gutachten liegen meist zwischen 400 und 900 Euro.

Niemand möchte in Räumen leben, in denen sich Schimmel ausbreitet. Wenn Sie eine neue Bleibe suchen, achten Sie schon bei der Besichtigung auf Schimmel in der Wohnung.

Egal ob Einzug oder Auszug – in beiden Fällen ist eine ordnungs­ge­mäße Wohnungs­über­gabe wichtig. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Tipps Wohnungsübergabe

Was tun bei Schimmel in der Wohnung?

Ist der Schimmelbefall in der Wohnung noch relativ neu und sind nur kleinere Stellen befallen, kann man den Schimmel selbst mit Anti-Schimmel Mitteln entfernen. Achten Sie hierbei auf den Wirkstoff. Chlorhaltige Schimmelentferner sind zwar hochwirksam, jedoch gesundheitlich nicht unbedenklich. Weitgehend ungefährlich sind hingegen stark alkoholhaltige Mittel (70-80% Ethanol) und Wasserstoffperoxid zur Entfernung des Schimmels. 

Ist der Befall mit Schimmel jedoch schon älter und weiter fortgeschritten, hilft nur eine fachgerechte Sanierung durch Profis. 

Den Schimmelpilz zu entfernen ist nur der erste Schritt. Anschließend gilt es, die Ursache herauszufinden und zu beheben, damit sich kein neuer Schimmel in der Wohnung bildet.

Schimmel in der Mietwohnung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Schimmel in Ihrer Mietwohnung gebildet hat, sollten Sie Ihren Vermieter umgehend informieren. Bei begründetem Verdacht müssen der Vermieter oder die Wohnungsbaugesellschaft zumindest einen Teil der Kosten für eine Raumluftmessung tragen. Kommt es zu Rechtsstreitigkeiten oder einem Gerichtsverfahren, ist eine Raumluftuntersuchung durch einen speziellen Gutachter einem Test zur Eigenkontrolle vorzuziehen.

Ist Schimmel in der Mietwohnung entstanden, muss der Vermieter anschließend beweisen, dass die Ursache hierfür nicht bei möglichen Baumängeln liegt, sondern durch falsches Heizen und Lüften des Mieters entstanden ist. Als Mieter haben Sie eine sogenannte Obhutspflicht für das gemietete Wohnobjekt und sind deshalb dazu angehalten, ausreichend zu heizen und korrekt zu lüften. Lassen Sie die Heizung permanent aus, um Kosten zu sparen, riskieren Sie Schimmel an den Wänden und verletzen Ihre Obhutspflicht.

Können Sie glaubhaft darlegen, dass der Schimmel in der Mietwohnung nicht von Ihnen verschuldet ist, ist Ihr Vermieter in der Pflicht, den Schaden zu beseitigen. Zudem steht Ihnen ein Recht auf Mietminderung zu, da es sich um einen Mangel Ihrer Mietsache handelt.

Bei Schimmel in Kellerräumen ist es ein wenig komplizierter, da diese Räume vor allem in älteren Gebäuden für gewöhnlich nicht ganz trocken sind und der Mieter im Vorfeld schon davon ausgehen kann, dass die Kellerräume feucht sind. Seien Sie daher in diesem Fall vorsichtig mit Mietminderungen.

Informieren Sie sich in unserem Ratgeber über wichtige Versicherungen für Mieter.

Versicherungen für Mieter und Eigentümer

Egal, ob Sie in einer Mietwohnung wohnen oder ein Eigenheim besitzen, Ihren Versicherungsschutz sollten Sie von Zeit zu Zeit überprüfen. Durch einen Wasserrohrbruch, einen schweren Sturm oder eine defekte Waschmaschine können schnell hohe Schäden entstehen. Wenn es zu Streitigkeiten mit dem Vermieter kommt, kann eine Rechtsschutzversicherung helfen, die Kosten eines Rechtsstreits zu tragen.

Ratsam und empfehlenswert für Mieter bzw. Eigentümer: Gegen Einbruchdiebstahl sichern Sie Ihr Hab und Gut günstig und leistungsstark mit unserer Hausratversicherung ab.

Hausratversicherung

Im Beruf, auf der Straße oder im privaten Bereich: Wenn ernste Meinungsverschiedenheiten entstehen, kann ein Streit vor Gericht enden. Damit Sie Ihr Recht bekommen, empfehlen wir den Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz. 

Rechtsschutzversicherung

Schimmel in der Wohnung vorbeugen

Durch verschiedene Maßnahmen können Sie Schimmel in der Wohnung vorbeugen. Diese sind nicht kompliziert und helfen, eine Schimmelbildung zu unterbinden.

  • Lüften: Richtig Lüften ist das A und O gegen Schimmelbildung, denn nur so kann die Feuchtigkeit hinausgelangen. Hier gilt: Stoßlüften statt Dauerkippen. Ein auf Kipp stehendes Fenster sorgt für kaum Luftaustausch sondern kühlt lediglich die Wände aus.
  • Die richtige Position der Möbel: Auch ist es ratsam, Möbel nicht direkt an kalte Außenwände zu stellen. Ist durch nicht ausreichendes Lüften zu viel Feuchtigkeit in der Luft und gerät diese feuchte Luft in Kontakt mit einer kalten Fläche, kühlt sie sich ebenso ab und es entsteht Tauwasser, da kalte Luft nicht so viel Feuchtigkeit speichern kann wie warme Luft. In dem Fall dauert es meist nicht lange, bis hier Schimmel entsteht. 
  • Luftfeuchtigkeit überprüfen: Ein Hygrometer ist ein Messinstrument zur Bestimmung von Luftfeuchtigkeit, welches Sie fast überall für ein paar Euro bekommen. Mithilfe des Hygrometers können Sie sicherstellen, dass die Luftfeuchtigkeit in Ihren Innenräumen nicht über 60% steigt.
  • Richtig heizen: Sinkt die Temperatur in Innenräumen zu stark ab, bildet sich Feuchtigkeit und die Gefahr von Schimmel von Schimmel in der Wohnung steigt. Im Optimalfall sollten Sie so heizen, dass die Temperaturen im Wohnbereich zwischen 19 und 21 Grad liegen.
  • Wäsche richtig trocknen: Lassen Sie Ihre Wäsche nicht über dem Heizkörper trocknen, sondern hängen Sie sie nach Möglichkeit draußen auf.
  • Baumängel beheben: Bestehen an Ihrem Wohnobjekt Baumängel, sollten Sie diese unbedingt beheben lassen. Durch Risse in der Fassade oder undichte Stellen am Dach kann die Feuchtigkeit sich leicht einen Weg ins Haus bahnen und für Schimmel in der Wohnung sorgen.
Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 

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