HanseMerkur 2016: Bestes Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte
- Laufende Beiträge um 4,1 Prozent deutlich über Branchenschnitt gewachsen
- Stärkung des Eigenkapitals um 73,2 Mio. Euro auf historisch höchstem Wert von 426,0 Mio. Euro
- Mit 269,9 Mio. Euro bestes Konzernergebnis erreicht
- Sehr gute Gewinnsituation der Versicherungsgruppe: 55,3 Mio. Euro Jahresüberschuss
- Kapitalanlagen erstmals über 7 Mrd. Euro
- Geschäftsfeld Asset Management: Über 1,6 Mrd. Euro AuM für Drittinvestoren und Neu-Immobilieninvestments in Höhe von 1,1 Mrd. Euro
- Rückgang der Brutto-Beitragseinnahme auf 1,9 Mrd. Euro resultiert aus Reduzierung der Leben-Einmalbeiträge um 235,4 Mio. Euro
- Herausragende Vertriebsentwicklung: Deutlich marktüberdurchschnittliches Neugeschäftswachstum in der Krankenversicherung mit 6,8 Prozent / Netto-Neuzugang in der Kranken-Vollversicherung von 7.441 Personen / Neugeschäftssteigerung in Schaden und Unfall von 23,1 Prozent sowie in der Reiseversicherung von 2,0 Prozent
- Überdurchschnittliche Beitragssteigerungen in Geschäftsfeldern Gesundheit und Pflege sowie Schaden und Unfall
- HanseMerkur Reiseversicherung festigt ihre Marktposition und wächst weiter
- 10 Mio. Kunden in Reichweite: Bestand wächst um 300.000 Versicherte auf 9,6 Millionen
- Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter: 2.000 Euro Bonuszahlung
- Erstes Quartal 2017: Fortsetzung des ertragreichen Wachstums in der Kranken-, Komposit- und Reiseversicherung. Weiterhin Konsolidierung im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge
- Ziele 2017: Fortsetzung des Wachstumskurses in allen Geschäftsfeldern bei Stand-by-Strategie in Leben / Weiterentwicklung des Neugeschäfts in der Advigon / Repositionierung des Online-Reiseversicherers BD24 durch weitere Kooperations-partner / Interesse an M&A-Aktivitäten
Hamburg, 10. Mai 2017
Die HanseMerkur Versicherungsgruppe konnte 2016 ihre laufenden Beiträge mit 4,1 Prozent deutlich über Branchenschnitt (+1,2%) steigern und ihren nachhaltigen Wachstumskurs fortsetzen. Die deutliche und kontrollierte Reduzierung der Einmalbeiträge im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge um 235,4 Mio. Euro beeinflusste die Bruttobeitragseinnahme, die um 8,1 Prozent auf 1.875,8 Mio. Euro sank. Das Konzern-Eigenkapital – das in den vergangenen drei Jahren um 176 Mio. Euro zulegte – konnte um 73,2 Mio. Euro auf 426,0 Mio. Euro gestärkt werden und erreichte den höchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Das beste Konzernergebnis wurde mit 269,9 Mio. Euro zudem beim konsolidierten Überschuss erzielt. Die sehr gute Gewinnsituation der HanseMerkur spiegelt sich im Jahresüberschuss nach Steuern wider, der bei 55,3 Mio. Euro notiert. Der Bestand an Kapitalanlagen liegt mit 7.499,0 Mio. Euro erstmalig über der 7 Mrd.-Euro-Schwelle.
Vertrieblich wurde sowohl in der Krankenversicherung (+6,8%) als auch in der Komposit- (+23,1%) und Reiseversicherung (2,0%) ein marktüberdurchschnittliches Neugeschäftswachstum erreicht. Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege stiegen die Beitragseinnahmen um 5,1 Prozent und liegen damit um 4,0 Prozentpunkte über dem PKV-Branchenwert von 1,1 Prozent. Mit einem Netto-Neuzugang von 7.441 Personen hielt der Aufwärtstrend in der privaten Krankheitskostenvollversicherung auch im 15. Jahr in Folge an. Im Geschäftsfeld Schaden und Unfall betrug das Prämienwachstum sogar 14,3 Prozent (Branche: + 2,9%). Die HanseMerkur Reiseversicherung AG baute mit einem Prämienplus von 2,5 Prozent ihre Position als zweitgrößter deutscher Reiseversicherer weiter aus. Das Geschäftsfeld Asset Management schloss mit über 1,6 Mrd. Euro Assets under Management (AuM) für externe Drittinvestoren und einem Neu-Investitionsvolumen in Immobilien von 1,1 Mrd. Euro ab.
Beim Kundenbestand ist die Zahl von 10 Millionen erstmals in Reichweite: er stieg um rund 300.000 auf 9,6 Millionen Versicherte. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innendienstes wurden im April 2017 durch eine Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro am Unternehmenserfolg des Jahres 2016 beteiligt. Ende 2016 beschäftigte die HanseMerkur Gruppe 2.073 Angestellte im Innen- und Außendienst sowie hauptberufliche Vermittler. Auch im ersten Quartal 2017 setzt sich der Kurs des ertragreichen Wachstums in der Kranken-, Komposit und Reiseversicherung fort. Zusätzlich soll im laufenden Jahr die Weiterentwicklung des Neugeschäfts in der Liechtensteiner Tochtergesellschaft Advigon sowie die Repositionierung des Online-Reiseversicherers BD24 Berlin Direkt Versicherung vorangetrieben werden. Die HanseMerkur bleibt offen für M&A-Aktivitäten.
Geschäftsfeldentwicklung
Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege stiegen die Beitragseinnahmen um 66,9 Mio. Euro oder 5,1 Prozent (Branche: +1,1%) auf 1.366,5 Mio. Euro. Bei den gebuchten Bruttobeiträgen verbessert sich die HanseMerkur Krankenversicherung AG damit um eine Position auf Platz 11 unter den 41 Mitgliedsunternehmen des PKV-Verbandes. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen betrug 4,0 Prozent. Der Nettozugang an natürlichen Personen in der Krankheitskostenvollversicherung betrug 7.441. Außerdem wurden in den Ergänzungsversicherungen 14.228 Kunden dazu gewonnen. Ende 2016 waren bei der HanseMerkur 1.454.767 Personen krankenversichert, davon 244.574 in der Vollversicherung und 1.210.193 im Zusatzschutz. Dazu kommen weitere 354.494 neue Kunden in der über die HanseMerkur Speziale Krankenversicherung AG angebotene Brillenversicherung aus einer Kooperation mit der Fielmann AG. Ende des Jahres 2016 hatten über 6,7 Millionen Kunden mindestens eine dieser sogenannten „Nulltarif“-Versicherungen abgeschlossen. Im Bestand der HanseMerkur sind 7,8 Millionen Brillenversicherungs-Verträge.
Bei der Entwicklung des Geschäftsfeldes Risiko- und Altersvorsorge verfolgt die HanseMerkur vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes, der Anforderungen rund um Solvency II und der hohen Zuführungen zur Zinszusatzreserve (ZZR) die Strategie, unternehmerisch auf Stand-by zu gehen. So wurden das Neugeschäft nur noch bei ausreichend großen Margen betrieben und die Einmalbeiträge in der HanseMerkur Lebensversicherung AG (HML) um 235,4 Mio. Euro deutlich reduziert. Bezüglich des Garantiezinses im Bestand ist die HML jedoch in der komfortablen Situation, dass ihr Durchschnittszins bei nur noch 2,49 Prozent liegt und nach Einrechnung der ZZR sogar auf 2,05 Prozent gesenkt werden konnte. Das markiert sicherlich einen Spitzenwert im Lebensversicherungsmarkt.
Wegen der eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen haben sich die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge nahezu halbiert. Sie sanken um 48,6 Prozent auf 248,2 Mio. Euro. Gleichwohl verbuchte die HML bei den laufenden Beiträgen ein leichtes Plus von 0,1 Prozent. Gemessen an der Versicherungssumme hat sich der gesamte Versicherungsbestand um 54,8 Mio. Euro auf 14.202,7 Mio. Euro verringert. Das Neugeschäft an eingelösten Verträgen ist um 38,8 Prozent auf 15.400 sowie der dazugehörige laufende Jahresbeitrag um 18,4 Prozent auf 12,2 Mio. Euro gesunken. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen in der HML lag mit 4,4 Prozent leicht über dem Marktdurchschnitt (Branche: +4,3%).
Im Geschäftsfeld Reise und Freizeit konnte die HanseMerkur Reiseversicherung AG (HMR) ihre Position als zweitgrößter deutscher Player in der touristischen Assekuranz festigen und ihre Beitragseinnahme um 2,5 Prozent auf 186,7 Mio. Euro steigern. Der größte Anteil am Geschäftsvolumen entfiel mit 82,0 Mio. Euro auf die Sparte Reiserücktritt, gefolgt von der Sparte Reisekrankenversicherung mit 79,4 Mio. Euro. Insgesamt sanken die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld Reise und Freizeit unter Berücksichtigung der BD24 Berlin Direkt Versicherung AG um 2,0 Prozent auf 214,2 Mio. Euro.
Die gebuchten Beiträge im Geschäftsfeld Schaden und Unfall konnten wegen eines guten Neugeschäfts in allen Sparten um 14,3 Prozent (Branche: +2,9%) auf 58,5 Mio. Euro gesteigert werden. Die Anzahl der Versicherungsverträge erhöhte sich um 20,0 Prozent. Die Kraftfahrt- und Unfallversicherungen hatten mit 29 bzw. 28 Prozent den größten Anteil am Gesamtgeschäft, gefolgt von der Haftpflicht- (25%) und der Sachversicherung (18%). Die Combined Ratio lag bei 97,2 Prozent.
Der eigene Geschäftsbereich Asset Management umfasst die auf Vermögensverwaltung (Investmentprozess, Kapitalmarkteinschätzung, Absolute- Return-Produkte, Risikomanagement) spezialisierten Dienstleistungsunternehmen HM Trust AG (HMT) sowie die HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG), in der die Immobilienaktivitäten der HanseMerkur gebündelt sind. Beide Tochtergesellschaften generieren auch Drittgeschäft und erwirtschaften zusätzliche Deckungsbeiträge für die Versicherungsgruppe. Ende 2016 betreute die HMT 27 Fondsmandate. Das Volumen der Drittmandate für 27 Gesellschaften, darunter kleine Pensionskassen ebenso wie DAX-Unternehmen, betrug 1,53 Mrd. Euro. Insgesamt verwaltete die HM Trust AG Ende 2016 ein Vermögen von 8,3 Mrd. Euro. Die HanseMerkur Grundvermögen AG verwaltet aktuell Assets under Management in Höhe von 664 Mio. Euro und hat bislang fünf offene Immobilien-Spezial-AIF mit klarem regionalen und sektoralen Fokus aufgelegt, an denen sich neben der HanseMerkur auch institutionelle Investoren außerhalb der Versicherungsgruppe beteiligen können. In den ersten beiden vollen Geschäftsjahren (2015 / 2016) wurden Immobilien mit einem Investitionsvolumen von über 1,1 Mrd. Euro erworben und erstmals über 100 Mio. Euro von Drittanlegern entgegen genommen. Der Immobilienbestand der HanseMerkur konnte damit in kurzer Zeit mehr als verdoppelt, die Immobilienquote auf 10 Prozent deutlich erhöht werden.
Rekordwerte bei Überschüssen und Konzern-Eigenkapital
Dank des besten Konzernergebnisses der Unternehmensgeschichte konnte die Risikotragfähigkeit der HanseMerkur weiter gestärkt werden. Der Gruppenüberschuss stieg um 8,2 Prozent auf 269,9 Mio. Euro (2015: 249,3 Mio. €). Auch der Jahresüberschuss nach Steuern markierte mit 55,3 Mio. Euro einen Spitzenwert. Das Konzern-Eigenkapital erreichte bei einer Steigerung um 73,2 Mio. Euro mit 426,0 Mio. Euro einen Rekordwert und bietet in Hinblick auf die Anforderungen zur Eigenmittelausstattung unter Solvency II eine solide Basis. Die SCR-Bedeckungsquote in der HanseMer-kur Gruppe lag Ende 2016 bei rund 300 Prozent. In nur drei Jahren konnte das Konzern-Eigenkapital um 176 Mio. Euro gestärkt werden. Der Bestand an Kapitalanlagen (2015: 6.705,4 Mio. €) wuchs um 11,8 Prozent auf 7.499,0 Mio. Euro und liegt damit erstmals bei über 7 Mrd. Euro. Das Kapitalanlageergebnis betrug 293,9 Mio. Euro (2015: 240,9 Mio. €). Die Netto-verzinsung der Kapitalanlagen lag bei 4,1 Prozent.
„Duales Gesundheitssystem erhalten“
Zur aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion im Vorfeld der Bundes-tagswahlen erklärte HanseMerkur Vorstandsvorsitzender Eberhard Sautter im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz in Hamburg: „Eine repräsentative Forsa-Studie hat Anfang 2017 mit 84 Prozent die höchste Zustimmung der Deutschen mit den Strukturen und Prozessen im Gesundheitswesen seit erstmaliger Erhebung im Jahre 2003 ermittelt. Dies zeigt, dass die politischen Forderungen nach einem Systemwechsel ausschließlich ideologisch begründet sind und an den zentralen Themen, die die Bürger umtreiben – wie Wohlstands- und Alterssicherung, Integration oder Sicherheitslage – vorbeigehen. Basierend auf OECD-Daten hat Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Die Dualität von privater Krankenversicherung (PKV) und gesetzlichen Kassen (GKV) ermöglicht Versicherungsschutz aller zu moderaten Kosten und stellt eine hohe Qualität und Verfügbarkeit in der ambulanten und stationären Versorgung ebenso sicher wie die unterschiedslose Teilhabe aller Bundesbürger am medizinisch-technischen Fortschritt. Gerade in einer Zeit, in der das Gesundheitssystem in die Welt der Digitalisierung 4.0 eintritt und Quantensprünge bei Vorsorge, Therapie, Forschung und Diagnostik absehbar sind, wird der PKV noch eine umfassendere Bedeutung als Innovationstreiber zukommen. Deutschland braucht derzeit alles, nur keinen Systemwechsel im Gesundheitssystem.“
Geschäftsentwicklung: Erstes Quartal 2017
Das positive Beitragswachstum setzt sich auch im ersten Quartal 2017 fort. Das gilt mit Ausnahme der Lebensversicherung, wo nach wie vor Konsolidierung vor Wachstum steht, für alle Geschäftsfelder, also Gesundheit und Pflege, Schaden und Unfall sowie Reise und Freizeit. Dabei wird für die HanseMerkur Reiseversicherung AG (HMR), die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen begeht, ein Rekordjahr erwartet. Schon im ersten Quartal konnte die HMR ihre Beiträge um 4,5 Prozent steigern, wobei die Auslandsreise-Krankenversicherung sogar einen Zuwachs von 10,7 Prozent verbuchte.
Ziele und Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017
Bei der Liechtensteiner Tochter Advigon Versicherung AG, die sich seit 2016 neben PKV-Ergänzungsschutzprodukten auch auf Berufsunfähigkeits- und Krebsversicherungen fokussiert, soll im laufenden Geschäftsjahr das Neugeschäft weiterentwickelt werden. Der Standort Vaduz ist zudem für die Internationalisierung der Reiseversicherung von Bedeutung, die nach Österreich (2012) und Polen (2015) auch in der Schweiz mit einem eigenen Vertriebsteam tätig werden will. Beim Online-Reiseversicherer BD24 Berlin Direkt Versicherung AG stehen die Zeichen auf Repositionierung und auf die Gewinnung neuer Partner. Doch auch das anorganische Wachstum der HanseMerkur Gruppe hat Vorstandschef Eberhard Sautter im Fokus: „Im ersten Jahr nach Einführung von Solvency II erwarte ich mehr Bestandsübertragungen und Zusammenschlüsse in der Branche, da der Druck durch Regulatorik, Niedrigzins und Kapitalanforderungen hoch bleiben wird. Die HanseMerkur ist diesen Herausforderungen gewachsen, da wir IT-technisch und bilanziell stark aufgestellt sind. Daher sind wir neben dem Ziel des nachhaltigen und profitablen Wachstums auch weiterhin an M&A-Aktivitäten interessiert.“
Hier finden Sie die HanseMerkur Geschäftsberichte der Einzelgesellschaften