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Großes Blutbild: Werte, Kosten und Infos

Was ist ein großes Blutbild, Kosten, Werte und wann ein großes Blutbild machen lassen?

Viele Krankheiten hinterlassen Spuren im Körper, auch in unserem Blut. Aus diesem Grund ist ein Blutbild eine häufig durchgeführte Untersuchung, um Auffälligkeiten und Abweichungen zu entdecken. Hierbei wird unterschieden in das kleine und das große Blutbild. Doch in welchen Fällen ist eine Blutuntersuchung notwendig? Was müssen Sie beachten, bevor Sie ein großes Blutbild machen lassen? Was bedeuten die einzelnen Werte und wie sind die Normalwerte im Blut? Wer trägt die Kosten für ein großes Blutbild? Die Antworten auf diese und weitere Fragen haben wir für Sie im folgenden Ratgeber zusammengetragen.

Was ist ein großes Blutbild?

Ein Blutbild ist eine Untersuchungsmethode, bei der das Blut im Labor in seine Einzelteile zerlegt wird. Anschließend werden mittels verschiedener Tests die unterschiedlichen Blutwerte bestimmt. Es wird unterschieden in das kleine und das große Blutbild. 

Das menschliche Blut besteht bei Männern zu etwa 40 – 54 % und bei Frauen zu etwa 37 – 47 % aus Blutzellen: den roten Blutzellen (Erythrozyten), den weißen Blutzellen (Leukozyten) und den Blutplättchen, Thrombozyten genannt. Diesen Anteil des Blutes nennt man Hämatokrit, die übrige Blutflüssigkeit ist das Blutplasma.

Warum sollte man ein großes Blutbild machen lassen?

Während ein kleines Blutbild häufig bei Routine- oder Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wird, lässt man ein großes Blutbild meistens dann machen, wenn ein Verdacht auf eine Infektionskrankheit besteht. Im Gegensatz zu einem kleinen Blutbild, bei dem nur die Anteile von roten und weißen Blutkörperchen und -plättchen ermittelt werden, unterscheidet das große Blutbild die verschiedenen Formen der weißen Blutkörperchen. Wenn der Verdacht auf eine Veränderung der weißen Blutkörperchen besteht, wie zum Beispiel bei Infektionskrankheiten, Entzündungen, Blutkrebs und Beeinträchtigung des Immunsystems, etwa durch Allergien, wird der Arzt daher üblicherweise ein großes Blutbild erstellen lassen.

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Was muss ich beachten, bevor ich ein großes Blutbild machen lasse?

In der Regel müssen Sie zur Blutabnahme nüchtern erscheinen. Dies hat den Grund, dass einige Werte ansonsten verfälscht werden können. Wenn Sie vorher etwas essen, können dadurch beispielsweise die Blutzucker- oder Cholesterinwerte im Blut erhöht werden. Genauso verhält es sich auch bei zuckerhaltigen Getränken. Etwa acht bis zwölf Stunden vor Ihrem Arzttermin sollten Sie daher nichts mehr essen. Das Abendbrot am Vortag ist für gewöhnlich kein Problem, da es bis zum Arzttermin am nächsten Tag über acht Stunden sind, auf das Frühstück sollten Sie hingegen verzichten.

Was dürfen Sie vor dem Termin zur Blutabnahme zu sich nehmen?

  • Wasser
  • Tee (ungesüßt)
  • Kaffee (ohne Sahne, Milch und Zucker)

Worauf sollten Sie vor der Blutabnahme verzichten?

  • Essen
  • Kaffee mit Milch oder Zucker
  • Tee mit Milch oder Zucker
  • Saft, Cola, etc. (alle zuckerhaltigen Getränke)

Wie sind die Normalwerte bei einem großen Blutbild?

Bei den Ergebnissen Ihres Blutbildes sind gewöhnlich neben Ihren aktuellen Werten auch die Normalwerte abgebildet. Für die Normalwerte ist immer ein Wertebereich angegeben, in dem Ihr Wert im Optimalfall liegen sollte. Die folgende Tabelle zeigt für Frauen und Männer die Normbereiche für die Blutwerte, die bei einem großen Blutbild untersucht werden.

Messgröße
Normalwert (Männer)Normalwert (Frauen)
Erythrozyten
4,8 – 5,9 Mio./µl4,3 - 5,2 Mio./µl
Leukozyten
4.000 - 10.000 /µl4.000 - 10.000 /µl
Thrombozyten
150.000 – 400.000 /µl150.000 – 400.000 /µl
Hämatokrit (Hkt)
40 – 54 %37 – 47 %
Hämoglobin (Hb)
14 – 18 g/dl12 – 16 g/dl
MCV
78 – 94 fl78 – 94 fl
Hämaglobinmenge (MCH)
28 – 34 pg28 – 34 pg
Durchschnittliche Hämaglobinkonzentration (MCHC)
30 – 36 g/dl30 – 36 g/dl
Stabkernige Neutrophile Granulozyten (STAB)
3-5 %3-5 %
Segmentkernige neutrophile Granulozyten (häufige Abkürzung: SEG)
54-62 %54-62 %
Basophile Granulozyten (BASO)
0-1%0-1%
Eosinophile Granulozyten (EOS)
1-4%1-4%
Monozyten
3-8%3-8%
Lymphozyten
25-45%25-45%

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Was bedeuten beim großen Blutbild die einzelnen Werte?

Als Laie kann man mit den Werten aus einem Blutbild oft nicht viel anfangen, da nicht klar ist, was sich hinter den unterschiedlichen Bezeichnungen verbirgt. Wir haben die wichtigsten Werte aus dem großen Blutbild im Folgenden für Sie erläutert:

  • Erythrozyten: Die roten Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff im Blut. Wenn zu wenig rote Blutkörperchen und/oder zu wenig roter Blutfarbstoff vorhanden sind, spricht man von einer Blutarmut, auch Anämie genannt. Diese kann sich durch Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot oder Schwindel bemerkbar machen.
  • Leukozyten: Die weißen Blutkörperchen sind für die Abwehr von Krankheitserregern und Fremdstoffen verantwortlich. Ist dieser Wert zu niedrig, kann das beispielsweise für eine Autoimmunerkrankung oder eine Virusinfektion sprechen. Ist der Wert hingegen zu hoch, kann dies ein Anzeichen für Leukämie sein.
  • Thrombozyten: Die Blutplättchen sorgen dafür, dass der Körper in der Lage ist, Wunden zu verschließen und die Blutung zu stillen. Ein Mangel an Thrombozyten kann daher eine gewisse Blutungsneigung hervorrufen. Häufiges Nasenbluten, Zahnfleischbluten sowie eine grundsätzlich verlängerte Blutungszeit nach Verletzungen sind Symptome für eine zu niedrige Anzahl an Thrombozyten.
  • Hämoglobin: Der rote Blutfarbstoff bindet den Sauerstoff im Blut. Ein niedriger Hämoglobin-Wert ist ein Anzeichen dafür, dass zu wenig Eisen im Blut ist. Die Neubildung von roten Blutkörperchen und der Transport des Sauerstoffs sind dann gefährdet.
  • MCV: Das mittlere Zellvolumen der Erythrozyten gibt Auskunft über die Größe der roten Blutkörperchen.
  • MCH: Der mittlere Hämoglobingehalt in den Zellen gibt Auskunft über den Hämoglobingehalt in den roten Blutkörperchen. Bei einem zu niedrigen MCV- und MCH-Wert spricht man von einer Blutarmut mit sehr kleinen Erythrozyten, die nur einen geringen Hämoglobingehalt haben. Grund hierfür ist oft ein Eisenmangel.
  • MCHC: Die mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration gibt an, wie stark das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen konzentriert ist. Ein zu niedriger Wert deutet auf eine spezielle Form der Anämie aufgrund von Eisen- und Pyridoxinmangel hin.

Übernimmt die Krankenkasse beim großen Blutbild die Kosten?

Die Gesamtkosten für das große Blutbild setzen sich aus den Kosten für die Blutabnahme, die Wertebesprechung und das Labor zusammen. Insbesondere letzterer Wert kann sehr stark variieren. Je nachdem, welche Werte ermittelt und wie lange mit dem Patienten besprochen werden müssen, können die Kosten schnell auf über 100 Euro ansteigen. Bei speziellen Wünschen kann ein sehr ausführliches Blutbild sogar bis zu 1.000 Euro kosten. Besprechen Sie am besten bereits vorab mit Ihrem Arzt, welche Werte ermittelt werden sollen und wo die Kosten dafür liegen.

Die Kosten für das große Blutbild werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, wenn das Blutbild aufgrund einer Erkrankung notwendig ist. Sofern Sie auf eigenen Wunsch ein Blutbild erstellen lassen, müssen Sie die Kosten hierfür selbst tragen.

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Hinweis: Unsere Redaktion hat die Inhalte der Artikel mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. Die Informationen im Ratgeber dienen als Orientierungshilfe und sollen dem Leser eine erste Auskunft über verschiedene Themen geben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die HanseMerkur dennoch keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernimmt.
 

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