Guter Start ins erste Quartal 2021: Neugeschäft um 8,6 Prozent über Vorjahresergebnis gesteigert
Bruttobeitragseinnahme steigt 2020 auf knapp 2,6 Mrd. Euro. Mehr als 11.000 neue Vollversicherte im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege. Kundenbestand wächst auf 11,3 Millionen. Nettoverzinsung in der Kranken- und Lebensversicherung von 4,3 Prozent.
- Brutto-Beitragseinnahme steigt um 13,1 Prozent auf rund 2,6 Mrd. Euro
- Neugeschäftsproduktion über alle Vertriebswege nochmals um 7,7 Prozent gesteigert
- Bruttoüberschuss steigt um 4,4 Prozent und liegt mit 383,3 Mio. Euro auf Rekordniveau
- Kapitalanlagebestand überschreitet 10-Mrd.-Euro-Schwelle
- Nettoverzinsung der gesamten Kapitalanlagen notiert bei 4,2 Prozent
- Kapitalanlageergebnis steigt um 17,3 Prozent auf 440 Mio. Euro
- Gruppen-Jahresüberschuss nach Steuern erstmals über 100 Mio. Euro
- Konzern-Eigenkapital steigt auf über 800 Mio. Euro
- HanseMerkur Solvenzquote liegt in Q4/2020 bei 287 Prozent
- Zusammenarbeit mit Tchibo in Kranken- und Sachversicherung
- Geschäftsfeld Gesundheit und Pflege wächst um 5,1 Prozent auf 1.683,6 Mio. Euro bei über 21.000 Neukunden / Corona verursacht Mehrbelastungen in Höhe von 22,8 Mio Euro
- Prämien im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge steigen bei starkem Einmalbeitragsgeschäft um 80,0 Prozent
- Geschäftsfeld Reise und Freizeit büßt im Touristik-Krisenjahr 80 Mio. Euro bzw. 33,3 Prozent der Prämien ein und schließt auf Niveau des Jahres 2013 ab
- HanseMerkur Reiseversicherung AG und Abschlussagent tourVERS bleiben verlässliche Partner in der Insolvenzversicherung / Schadenaufwand coronabedingt: 10,5 Mio. Euro
- Asset-Management-Tochter HM Trust AG (HMT) verwaltet Vermögen von 11,2 Mrd. Euro
- Investments der Immobilien-Tochter HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) in Wohn- und Büroimmobilien erreichen 3,6 Mrd. Euro
- HMT und HMG richten Assets immer stärker nachhaltig aus und unterzeichnen Principles für Responsible Investment / HanseMerkur Gruppe entwickelt Nachhaltigkeitsstrategie
- Bestand wächst um 500.000 Versicherte auf 11,3 Millionen Kunden
- HanseMerkur Gruppe schafft 60 neue Arbeitsplätze und verzichtet bis 2023 auf betriebsbedingte Kündigungen / Betriebsvereinbarung „Außerbetriebliches Arbeiten“ geschlossen
- Erstes Quartal 2021: Neugeschäft mit 8,6 Prozent nochmals über Vorjahreswert gesteigert
Hamburg, 20. April 2021. Auch im ersten Jahr der Pandemie zeigte sich die HanseMerkur Gruppe krisenfest und wachstumsstark. Die Brutto-Beitragseinnahme stieg um 13,1 Prozent (Branche: +1,2%) bzw. 298,7 Mio. Euro auf 2.587,2 Mio. Euro. Der Multikanalvertrieb konnte das Neugeschäft dank einer Transformation hin zu digitalen und hybriden Formen der Versicherungsberatung und -vermittlung und der Einführung des medienbruchfreien Online-Tools Beratungsnavigator auch für den Maklervertrieb nochmals um 7,7 Prozent steigern. Dies führte besonders in den Geschäftsfeldern Gesundheit und Pflege (+5,1%) sowie Risiko und Altersvorsorge (+80,0%) zu marktüberdurchschnittlichen Steigerungen. Als neuer Vertriebspartner wurde auch das Konsumgüter- und Handelsunternehmen Tchibo gewonnen. Das Produktangebot auf tchibo.de reicht von Zahn- und weiteren Krankenzusatzversicherungen über Sachversicherungen bis zu Speziallösungen für Haustiere. Neben der Prämieneinnahme konnte die HanseMerkur auch ihre finanzielle Substanz weiter stärken. Der unkonsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern liegt mit 113,2 Mio. Euro erstmals über der 100-Mio.-Euro-Schwelle. Auch das Konzern-Eigenkapital erreicht mit einem Plus von 16,6 Prozent mit 804,0 Mio. Euro einen neuen Höchstwert.
„Unser Unternehmen zeigt sich auch im ersten Corona-Jahr krisenfest und wachstumsstark“, sagte Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur, im Rahmen der Online-Bilanz-Pressekonferenz in Hamburg. „Mit der Entscheidung, die Assets schon im Februar 2020 abzusichern, konnte eine marktüberdurchschnittliche Nettoverzinsung in der Kranken- und Lebensversicherung erzielt werden. Flankiert von niedrigen Verwaltungs- und Abschlusskosten wurden Erträge und Substanz weiter gestärkt. Gleichwohl war die Unsicherheit selten so groß wie im zweiten Jahr der Pandemie“, so Sautter weiter. „Denn leider stecken wir auch ein Jahr nach Ausbruch des Infektionsgeschehens weit tiefer in der Krise, als zu Beginn des Jahres angenommen. Diese Situation, gepaart mit den politischen Unsicherheiten im Bundestagswahljahr, macht es uns schwer, für das Jahr 2021 eine valide Prognose abzugeben. Gleichwohl halten wir an unserem Mittelfristziel eines nachhaltigen Beitragsaufkommens von über 3 Mrd. Euro bei einem stabilen Jahresüberschuss nach Steuern von über 100 Mio. Euro sowie einer Platzierung unter den Top-10-Unternehmen der Privaten Krankenversicherung (PKV) zum 150-jährigen Jubiläum der HanseMerkur im Jahre 2025 fest“, so der Vorstandschef.
Der Bestand an Kapitalanlagen (11.088,4 Mio. €) überschreitet erstmals die 10 Mrd.-Euro-Schwelle. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen erreicht mit 4,2 Prozent einen neuen Spitzenwert. Auch das Kapitalanlageergebnis steigt nochmals um 17,3 Prozent auf 439,7 Mio. Euro. Die finanzielle Stärke der HanseMerkur Gruppe (SCR-Quote Q4/2020: 287%) spiegelt sich auch in den guten Solvenzquoten der Einzelgesellschaften wie der HanseMerkur Krankenversicherung AG mit 516 Prozent wider.
Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege stieg die Beitragseinnahme um 5,1 Prozent (Branche: +3,8%) auf 1.683,6 Mio. Euro. Erneut verzeichnete die HanseMerkur mit über 11.000 neuen Vollversicherten den zweithöchsten Nettozugang in der PKV. Dazu kamen über 10.000 Neukunden in den Ergänzungsversicherungen. Im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge erhöhte sich die Prämieneinnahme wegen der deutlichen Steigerung der Einmalbeiträge (+296,9 Mio. €) signifikant um 80,0 Prozent (Branche: -0,4%) und notierte bei 663,4 Mio. Euro. Die HanseMerkur als marktführendes Unternehmen in der touristischen Assekuranz war vom beispiellosen Einbruch der Reisebranche ebenfalls stark betroffen. Daher sanken die Beitragseinnahmen im Geschäftsfeld Reise und Freizeit coronabedingt um 33,3 Prozent auf 159,7 Mio. Euro, was dem Niveau des Jahres 2013 entspricht. Trotz eines Schadenaufwandes von 10,5 Mio. Euro in der Insolvenzversicherung wollen HanseMerkur und der Abschlussagent tourVERS ihren touristischen Partnern auch weiterhin als Partner in der Kautionsversicherung zur Seite stehen. Im Geschäftsfeld Schaden und Unfall wurden ein Prämienwachstum von 2,3 Prozent (Branche: 2,1%) und eine Beitragseinnahme von 80,5 Mio. Euro erreicht. Im Geschäftsfeld Asset Management verwaltete die HanseMerkur Trust AG ein Vermögen von 11,2 Mrd. Euro. Die Immobilientochter HanseMerkur Grundvermögen AG hat seit ihrer Gründung im Jahre 2014 mehr als 3,6 Mrd. Euro in Wohn- und Büroimmobilien investiert, davon 1,1 Mrd. Euro allein im Jahr 2020.
Der Kundenbestand der HanseMerkur stieg um rund 500.000 auf 11,3 Millionen Versicherte. Ende 2020 beschäftigte die HanseMerkur Gruppe 2.237 Angestellte im Innen- und Außendienst sowie hauptberufliche Vermittler. Das entspricht im Berichtsjahr einem Personalzubau von 60 Stellen. Um gerade in unsicheren Zeiten der Belegschaft ein Signal hinsichtlich Kontinuität, Verlässlichkeit und Zukunftsperspektiven zu senden, haben Geschäftsleitung und Betriebsrat das „Bündnis für Arbeit und Beschäftigung“ verlängert. Damit wird bis 2023 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Zudem wurde dem zunehmenden Wunsch der Mitarbeiter nach weiterer Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort entsprochen. Die „Betriebsvereinbarung Außerbetriebliches Arbeiten“ als Regelwerk für Telearbeit und mobiles Arbeiten bietet nun bessere Möglichkeiten zur Vereinbarung von Beruf und Familie.
HanseMerkur entwickelt Nachhaltigkeitsstrategie
Verantwortliches unternehmerisches Handeln ist Teil der DNA der HanseMerkur als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der sich dem Kodex des Ehrbaren Kaufmanns verpflichtet fühlt und den Gemeinschaftsgedanken über die Hand in Hand-Leitidee des Unternehmens in den Mittelpunkt rückt. Als Good Corporate Citizen unterstützt und ehrt das Unternehmen 2021 schon im 40. Jahr durch die Vergabe des ältesten deutschen Sozialpreises Vereine und Initiativen, die herausragende Arbeit im Kinder- und Jugendschutz leisten. Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz wurde 2020 coronabedingt bundesweit fünf Preisträgern vor Ort nach den AHA-Regeln übergeben und später als Gesamtwürdigung in Form eines knapp einstündigen Films („Pandemic Edition“) ins Netz gestellt. Das erfolgreiche Wirken als verlässlicher Partner für Familien in prekären Lebenssituationen spiegelt sich auch in der Marktforschung wider. Im „Score Soziales“ wurde die HanseMerkur in einem Ranking der „200 nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands“ mit einem Wert von 88,9 (von 100) unter die Top-3-Unternehmen der Versicherungsbranche (stern/Statista, 12/2020) gewählt.
Doch nicht nur ihr gesellschaftliches Engagement prägt das verlässliche Wirtschaften der HanseMerkur, wie der Nachhaltigkeitsbericht 2020 belegt, der im Juni erscheinen wird und der auf 114 Seiten 20 Nachhaltigkeitsthemen in unterschiedlichen Handlungsfeldern beleuchtet. Besonders die Asset Manager der Gruppe, die HanseMerkur Trust AG (HMT) und HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) treiben die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Transformation. Beide haben die sechs Grundsätze der Vereinten Nationen für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment, UN PRI) unterschrieben und damit ein Bekenntnis zu einer transparent nachweisbaren Nachhaltigkeitsorientierung abgelegt. Da ESG- (Environment, Social, Governance) Kriterien zunehmend die Werthaltigkeit finanzieller Engagements beeinflussen, hat die HMT ESG-Spezial- und Publikumsfonds aufgelegt. Die ESG-Publikumsfonds sind dem Eurosif-Transparenzkodex verpflichtet und wurden im Berichtsjahr mit dem Nachhaltigkeitssiegel des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ausgezeichnet, dem führenden Qualitätsstandard für Sustainable Finance im deutschen Finanzmarkt. Die Nachhaltigkeitsdaten bezieht die HanseMerkur Trust AG auf täglicher Basis von MSCI ESG, einer der führenden ESG-Ratingagenturen. Ziel von HMT und HMG ist es, ihre Stakeholder unter dem Motto „Best in Transition“ dabei zu unterstützen, den Wandel in Gesellschaft und Realwirtschaft hin zu einer kohlenstoffarmen und ressourcenschonenden Zukunft mitzugestalten.
Unter dieser Prämisse wurde 2020 auch für die gesamte Versicherungsgruppe ein Nachhaltigkeitsprozess aufgesetzt, der den dynamischen Wandel als Chance sieht, der Raum für Innovation bietet und Mehrwerte für alle schafft. Über die Etablierung einer expliziten Nachhaltigkeitsstrategie sollen die ESG-Kriterien der HanseMerkur konsequent weiterentwickelt und entlang der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen vertieft werden. Immer mit dem Ziel einer nachhaltigeren Lebensweise Hand in Hand mit den Kunden, Partnern und Mitarbeitern.
Geschäftsentwicklung Januar – März 2021
Die Neugeschäftsproduktion über alle Vertriebswege konnte im ersten Quartal 2021 gegenüber dem schon sehr guten Vorjahresergebnis nochmals um 8,6 Prozent gesteigert werden. Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege fiel die Beitragsanpassung mit 3,4 Prozent über den Gesamtbestand im Branchenvergleich äußerst moderat aus. Die Beitragseinnahme stieg um 5,3 Prozent, nicht zuletzt durch den Zugewinn von über 3.000 neuen Vollversicherten. Die Zahnzusatztarife der HanseMerkur Krankenversicherung AG (HMK) und der Online-Tochter BD24 Berlin Direkt Versicherung AG (BD24) wurden im Rating der Stiftung Warentest (4/2021) zum Testsieger bei den günstigsten der besten Angebote (HMK) und zum Branchenprimus bei den besten Tarifen (BD24) gekürt. Der Produktbaustein EZ der HanseMerkur Kranken steht damit bereits im 16. Jahr seit Einführung an der Spitze des getesteten PKV-Marktes von 244 Tarifangeboten. Im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge konnte die Überschussbeteiligung im fünften Jahr in Folge stabil bei 2,1 Prozent gehalten werden. Das eingelöste Neugeschäft stieg um 47,2 Prozent von 4.200 Verträgen auf 6.181 Verträge, vornehmlich bei klassischen Rentenversicherungen. In einem aktuellen Handelsblatt/Assekurata-Qualitätsrating (14.4.2021) über ein, drei und fünf Jahr(e) schnitt die HanseMerkur in den Kategorien Rendite, Risiko, Reaktionsvermögen und Risikoentlohnung bei fondgebundenen Rentenversicherungen mit der Note „Sehr gut“ ab. Der Leistungsumfang des „Corona-Reiseschutzes“ wurde im Geschäftsfeld Reise und Freizeit nochmals aufgestockt. Er greift jetzt u.a. auch, wenn bei Reiseantritt eine Reisewarnung für das jeweilige Zielland gilt. Die HanseMerkur Reiseversicherung AG verzeichnete coronabedingt einen Prämienabrieb von 42,9 Prozent. Der Online-Reiseversicherer BD24 wurde weiter als Multisparten-Versicherer positioniert: Das Leistungsportefeuille konnte um drei Zahnzusatztarife sowie eine Katzen-OP und -krankenversicherung erweitert werden. Im Geschäftsfeld Schaden und Unfall stiegen die Beiträge um 9,2 Prozent. Ein deutlicher Prämienzuwachs war im Sach- und Kfz-Bereich zu verzeichnen. Eingeführt wurde eine neue Moped- und E-Scooter Versicherung, die auch für Schäden am Akku bei Fahrrädern mit Elektroantrieb, E-Rollern und E-Scootern aufkommt. Und im ASCORE-Scoring „Tierhalter-Haftpflicht Hund“ erhielt die HanseMerkur die bestmögliche Bewertung „Herausragend“ (4/2021).
Geschäftsfeldentwicklung
Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege stiegen die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft (saG) um 81,8 Mio. Euro oder 5,1 Prozent (Branche: +3,8%) auf 1.683,6 Mio. Euro.
In der HanseMerkur Krankenversicherung AG (HMK) erhöhten sich die Beiträge im saG um 5,8 Prozent auf 1.466,0 Mio. Euro. Der Nettozugang an Versicherten in der Krankheitskostenvollversicherung betrug 11.058. Außerdem wurden in den Ergänzungsversicherungen 10.247 Personen dazugewonnen. Ende 2020 waren bei der HanseMerkur 1.539.119 Personen krankenversichert, davon 275.885 in der Vollversicherung und 1.263.234 im Zusatzschutz. Der Neugeschäftsmarktanteil der HMK hat sich seit 2002 (1,3%) in der Krankenvollversicherung nahezu verzehnfacht und liegt im Berichtsjahr bei 12,4 Prozent. Die Verwaltungskosten in Prozent zum verdienten Beitrag bewegen sich mit 1,9 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Das Eigenkapital wurde 2020 um 20,0 Mio. Euro auf 279,0 Mio. Euro aufgestockt, wodurch sich die Eigenkapitalquote auf 19,0 Prozent (2019: 18,7%) erhöhte. Mit 4,3 Prozent erzielte die HMK eine der besten Nettoverzinsungen der Branche. Betrachtet man den Durchschnitt der letzten zehn Jahre, so steht die HMK mit einer Verzinsung der Kapitalanlagen von 4,13 Prozent an der Spitze im PKV-Markt. Mit ihrer niedrigen Beitragsanpassung zum 1.1.2021 von 3,4 Prozent über den Gesamtbestand liegt die HanseMerkur Kranken deutlich unter der Branchenentwicklung. Die coronabedingten Mehraufwände betrugen im Berichtsjahr – ohne Berücksichtigung der Verbandsumlage – 22,8 Mio. Euro. Bei der HMK waren 2.013 Vollversicherte an COVID-19 erkrankt. Davon mussten 426 stationär aufgenommen und 56 intensivmedizinisch beatmet werden. 44 Kunden in der Altersspanne zwischen 50 und 90 Jahren sind verstorben; ihr Durchschnittsalter lag bei 77,0 Jahren.
Drei weitere Gesellschaften zählen zum Geschäftsfeld Gesundheit und Pflege.
Die HanseMerkur Speziale Krankenversicherung AG betreibt exklusiv mit der Fielmann AG die Brillenversicherung in Deutschland und Österreich. Ende des Jahres 2020 hatten 7.562.835 Kunden mindestens eine dieser Versicherungen zur Absicherung der Fehlsichtigkeit abgeschlossen. Im Bestand der HanseMerkur sind über 8,8 Millionen Verträge. Die Beitragseinnahme stieg um 2,0 Prozent auf 168,7 Mio. Euro.
Die HanseMerkur Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit als Alleinaktionärin an der Spitze der HanseMerkur Gruppe mit neun Versicherungsunternehmen bietet allen Mitgliedern des Vereins eine selbständige Unfallkrankenhaustagegeldversicherung an. Zum Jahresende 2020 waren 9.882 Personen entsprechend abgesichert. Die Beitragseinnahme betrug 467.326 Euro.
Die Advigon Versicherung AG (ADV), Vaduz, eine 100-prozentige Tochter der HanseMerkur Holding AG und ein klassischer Krankenzusatzversicherer, ergänzte ihr Service-Portefeuille im Berichtsjahr um den „Advigon Mobile Pass“. Mit diesem digitalen Reisebegleiter tragen Kunden einer Incoming-Versicherung ihre Versicherungsunterlagen immer bei sich. Die Beitragseinnahme im saG betrug 78,1 Mio. Euro.
Im Geschäftsfeld Risiko und Altersvorsorge stieg die gebuchte Beitragseinnahme um 80,0 Prozent (Branche: -0,4%) auf 663,4 Mio. Euro. Dazu steuerte die ADV Einmalbeiträge in Höhe von 11,7 Mio. Euro bei.
Die HanseMerkur Lebensversicherung AG (HML) kommt ihrem Anspruch, bester deutscher Lebensversicherer nach Kennzahlen zu werden, immer näher. Im Finsinger-Rating 2020 der WirtschaftsWoche (45/2020) wurde die HML im dritten Jahr in Folge als einer der leistungsfähigsten Lebensversicherer im Branchenvergleich von 59 Marktteilnehmern gekürt. Bewertet wurden rentable Anlagen, geringe Kosten und die faire Teilhabe der Kunden an den Überschüssen. Tatsächlich liegen bei der HanseMerkur Leben die Verwaltungskosten mit 0,6 Prozent und die Abschlusskosten mit 3,5 Prozent im Marktvergleich auf einem äußerst niedrigen Niveau. Die Gesamtverzinsung der Kundenguthaben bleibt im vierten Jahr in Folge stabil bei 2,1 Prozent. Die hohe Nettoverzinsung von 4,3 Prozent führte flankiert von der erwähnten Kostendisziplin – zudem mit 10,0 Mio. Euro zum höchsten Jahresüberschuss (2019: 8,0 Mio. €) in der Unternehmensgeschichte. Das Neugeschäft an eingelösten Verträgen ist um 10,5 Prozent auf 17.659 gestiegen sowie der zugehörige laufende Jahresbeitrag um 14,6 Prozent auf 9,8 Mio. Euro gesunken. Die gebuchte Beitragseinnahme der HML ist im Geschäftsjahr um 296,3 Mio. Euro bzw. 83,5 Prozent auf 651,3 Mio. Euro gestiegen. Die gebuchten laufenden Beiträge bewegten sich mit 182,1 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Die Einmalbeiträge erhöhten sich auf 469,2 Mio. Euro (2019: 172,3 Mio. €).
Im Geschäftsfeld Reise und Freizeit brachen die Beitragseinnahmen coronabedingt um 33,3 Prozent ein und bewegten sich mit 159,7 Mio. Euro auf dem Niveau des Jahres 2013. Dass in Zeiten von pandemiebedingten internationalen Reisewarnungen, Einreiseverboten, Risiko-, Hochinzidenz- und Mutantengebieten der Bedarf an Reiseversicherungen deutlich sinkt, musste auch die HanseMerkur Reiseversicherung AG (HMR) als großer deutscher Player im Touristikmarkt erfahren. Die Beitragseinnahmen der Gesellschaft verringerten sich um 37,4 Prozent auf 126,3 Mio. Euro. Der größte Anteil am Gesamtgeschäft entfiel auf die Sparte Reisekranken mit 49,7 Prozent, gefolgt von der Sparte Reiserücktritt mit 43,0 Prozent. Abgestimmt auf die Herausforderungen für Reisende und Veranstalter im Pandemiejahr hat die HMR verschiedene Absicherungen entwickelt. Der neue „Corona-Reiseschutz“, vom FOCUS Money Versicherungsprofi im September 2020 zum „Produkt des Monats“ gekürt, schützt Kunden vor und während der Reise vor den Folgekosten einer möglichen Infektion mit COVID-19. Trotz des Rückzugs von Erst- und Rückversicherern aus dem Insolvenzversicherungsgeschäft stehen die HMR und ihr Abschlussagent tourVERS ihren touristischen Partnern im bisherigen Umfang bei der Kundengeldabsicherung weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite. Bei der gesetzlichen Neuregelung der Pflichtversicherung für Reiseveranstalter, die derzeit das parlamentarische Verfahren durchläuft, wird es aber entscheidend darauf ankommen, dass es zu einem klaren Haftungsübergang auf den Reisesicherungsfonds kommt und ausreichend Rückversicherungskapazität im Markt verfügbar bleibt. Die HanseMerkur hatte im Berichtsjahr neun Insolvenzfälle in Höhe von 10,5 Mio. Euro zu regulieren. Die Schadenquote in der Kautionsversicherung stieg um 212,7 Prozent.
Auch die BD24 Berlin Direkt Versicherung AG als international agierender und innovativer Reiseversicherer im Online-Vertrieb musste im Corona-Jahr einen deutlichen Rückgang der Beitragseinnahmen um 24,4 Prozent auf 15,5 Mio. Euro hinnehmen.
Die HanseMerkur International AG agiert seit 2019 als 100-prozentige Tochter der Advigon Versicherung AG, Vaduz, im Schweizer Reiseversicherungsmarkt. Im Berichtsjahr kam eine Gästeversicherung hinzu, die Heilungs-, Such- und Bergungskosten für in die Schweiz einreisende Ausländer abdeckt. Die gebuchte Beitragseinnahme lag bei 353.645 Euro.
Die gebuchten Beiträge der HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG (HMA) im Geschäftsfeld Schaden und Unfall konnten um 2,3 Prozent (Branche: +2,1%) auf 80,5 Mio. Euro gesteigert werden. Über eine neue Tier-OP-Versicherung für Hunde und Katzen werden die Kosten veterinär-medizinisch notwendiger Operationen – auch unter Teilnarkose – erstattet. Die Hundehalter-Haftpflichtversicherung erhielt im softfair-Leistungsrating (5/2020) die Note „Sehr Gut“. Die Beiträge der HMA entfielen zu 32,0 Prozent auf das Unfall- und zu 27,0 Prozent auf das Haftpflichtgeschäft, gefolgt von der Kraftfahrt- (24,1%) und Sachversicherung (16,9%). Die Combined Ratio betrug 88,1 Prozent (Branche: 90,0%).
Das Geschäftsfeld Asset Management umfasst das auf Vermögensverwaltung spezialisierte Dienstleistungsunternehmen HanseMerkur Trust AG (HMT) sowie die HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG), in der die Immobilienaktivitäten der HanseMerkur gebündelt sind. Beide Tochtergesellschaften generierten 2,5 Mrd. Euro an Drittgeschäft und erwirtschafteten so zusätzliche Deckungsbeiträge für die HanseMerkur Gruppe.
Ende 2020 betreute die HanseMerkur Trust AG 42 Fondsmandate, die sich in 21 Publikums- und neun Spezialfonds, ein Beratungsmandat und elf Kooperationsmandate aufteilen. Das Volumen der Drittmandate für institutionelle Kunden, darunter Pensionskassen, Versorgungswerke und Industrieunternehmen, betrug 1,6 Mrd. Euro. Insgesamt verwaltete die HMT Ende des Berichtsjahres ein Vermögen von 11,2 Mrd. Euro. Im Risikomanagement stellt die HMT ihren Kunden ein automatisiertes Frühwarnsystem zur Beurteilung von Bonitätsrisiken zur Verfügung, das bedeutende Alleinstellungsmerkmale besitzt: Auf der Basis von täglich mehr als 100 Kennzahlen pro Emittent überwacht es die Kreditwürdigkeit von Staaten und europäischen Unternehmen. Seit 2020 berücksichtigt das Frühwarnsystem auch ESG-Daten in der Analyse. Damit agiert die HMT vollkommen unabhängig von Rating- und externen Kreditanalysen. Die nachhaltigen Publikumsfonds erfüllen strengste Kriterien, was durch die Verleihung des FNG-Siegels mit je einem zusätzlichen Stern durch das Forum Nachhaltige Geldanlagen belegt wird. Als nicht-staatliche Auszeichnung ist dies der führende Qualitätsstandard im Sustainable Finance Markt. Seit 2020 ist die HMT Unterzeichner der Principles for Responsible Investment und stärkt damit ein weltweites Netzwerk institutioneller Investoren, die sich für nachhaltiges Investieren einsetzen. Zudem ist die HMT seit 2020 als Unternehmen klimaneutral und kompensiert unvermeidliche betriebliche Emissionen mit der Klimaschutzorganisation atmosfair.
Die HanseMerkur Grundvermögen AG ist spezialisiert auf deutsche Immobilieninvestments und gewerbliche Immobilienfinanzierungen. Sie initiiert offene Immobilien-Spezialfonds, Finanzierungsfonds und andere Investmentvehikel, an denen sich neben der HanseMerkur auch weitere institutionelle Investoren – andere Versicherungen, Banken, Sparkassen, Pensionskassen, Versorgungswerke und Stiftungen – beteiligen können. Zum Jahresende 2020 betrugen die Assets under Management für 29 Co-Investoren rund 900 Mio. Euro. Seit ihrer Gründung im Jahre 2014 hat die HMG mehr als 3,6 Mrd. Euro in Immobilien investiert. Im Berichtsjahr wurden Immobilieninvestments mit einem Kaufvertragsvolumen von ca. 1,1 Mrd. Euro realisiert. Dabei wurden so prominente Immobilien erworben wie der F.A.Z. Tower in Frankfurt (langfristiger Mieter Frankfurter Allgemeine Zeitung), das EDGE ElbSide Hamburg (lang-fristiger Hauptmieter Vattenfall) und die ehemalige E.ON-Zentrale in Düsseldorf, die komplett für mindestens 15 Jahre an das Land Nordrhein-Westfalen vermietet ist. Mitte 2021 zieht hier das NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz ein. Investitionsschwerpunkte der HMG bilden auch weiterhin Büro- und Wohnimmobilien in den deutschen Top 7-Städten sowie in prosperierenden, zu den Gewinnern des demografischen Wandels zählenden, B-Standorten. Das gewerbliche Immobilienfinanzierungsvolumen (Direktdarlehen und Finanzierungsfonds) beläuft sich auf ca 1 Mrd. Euro. Die Assets under Management (Immobilien und Finanzierungen) betrugen per 31.12.2020 rund 3,8 Mrd. Euro. Über 90 Immobilienspezialisten der HMG decken unter anderem die Bereiche Investment, Finanzierung, Asset-Portfolio- und Fondsmanagement sowie Investor Relations/Vertrieb ab.
Solide und substanzstark: Eigenkapital und Überschüsse gesteigert
Ihren ertragreichen und nachhaltigen Wachstumskurs konnte die HanseMerkur auch im 19. Jahr in Folge bestätigen. Bei Eigenkapital- und Überschussentwicklung wurden 2020 Bestmarken erzielt. Dem Konzern-Eigenkapital wurden 114,6 Mio. Euro zugeführt. Es notiert jetzt bei 804,0 Mio. Euro. Auch der unkonsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern stieg auf erstmals über 100 Mio. Euro (113,2 Mio. €). Vor Steuern, RfB und SchwaRü liegt der Jahresüberschuss bei 414,4 Mio. Euro (2019: 383,3 Mio. €). Das Unternehmen verfügt bei der Eigenmittelausstattung unter Solvency II über eine äußerst solide Basis, was auch in den guten Solvenzquoten der Gruppe (Q4/2020: 287%) und der Einzelgesellschaften zum Ausdruck kommt. Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege verfügt die HanseMerkur Krankenversicherung AG über eine SCR-Quote von 516 Prozent. Der Bestand an Kapitalanlagen wuchs um 13,3 Prozent auf 11.088,4 Mrd. Euro und liegt erstmals über der 10-Mrd.-Euro Schwelle. Die Nettoverzinsung der gesamten Kapitalanlagen lag bei 4,2 Prozent.
Hier finden Sie die HanseMerkur Geschäftsberichte der Einzelgesellschaften
Datenblatt zu den Geschäftsergebnissen 2020
Präsentation der Bilanz-Pressekonferenz
Titelbild Geschäftsjahr 2020 Fotocredit: (HanseMerkur / Yorbiter)